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Giuseppe Verdi
Giuseppe Verdi

Und nicht zuletzt „Otello“

Marcelo Álvarez © Catherine Ashmore
© Catherine Ashmore
28.10.2009

Marcelo Álvarez ging den klassischen Weg. Zu Beginn seiner Karriere sang der argentinische Tenor bevorzugt Donizetti und Bellini, denn die reizvollen Belcanto-Rollen hatten den Vorteil, dass sie nicht nur schön klangen, sondern darüber hinaus auch effektvoll das Publikum begeisterten – was ein junger Sänger durchaus als Motivaitionsschub gebrauchen kann. Dann kam der lyrische Verdi, Partien etwa aus “La Traviata” und “Rigoletto”. Und inzwischen ist Marcelo Álvarez einer der gefragtesten Verdi-Tenöre der internationalen Bühnen, um den sich die New Yorker Met ebenso reißt wie der Londoner Covent Garden. Da ist es an der Zeit, ihn auch mit einem passenden Album im Kreise der großen Stimmen auf CD zu begrüßen. Der Titel seines Albums? “The Verdi Tenor” natürlich!

Als Verdi in späten Jahren einmal gefragt wurde, was er denn für sein wichtigstes Werk halte, antwortete er mit weiser Diplomatie, es sei das Altersheim für Musiker, das er in Mailand ins Leben gerufen habe. Auf diese Weise entgingen seine Opern einer vom Komponisten legitimierten Bewertung, die eine spätere Rezeption mit Sicherheit beeinflusst hätte. Es genügt so schon, dass sein Name in der Regel mit „Nabucco“, „Rigoletto“, „La Traviata“ und „Aida“ in Verbindung gebracht wird und somit die vielen anderen Werke vor allem der frühen Jahre gerne vergessen werden. Dabei haben auch die Opern, die vor den weltweit berühmt gewordenen Klassikern entstanden, viele Reize für Sänger und natürlich für das Publikum zu bieten. „I Lombardi“ zum Beispiel entstand 1843, ist das vierte große Bühnenwerk von Giuseppe Verdi und wird von Marcelo Ávarez mit der Arie „La mia letizia infondere“ ebenso in sein Recital aufgenommen wie zwei Passagen aus dem im folgenden Jahr geschriebenen „Ernani“. Ist bei der einen Melodie noch ein fröhlich unbeschwerter Charakter gefragt, so stellt der Bandenchef Ernani, ein eigentlich geächteter Adeliger, eine zutiefst tragische Gestalt dar, die am Ende der Oper daher auch sterben muss.

Für Marcelo Álvarez sind das zwei Seiten von Giuseppe Verdi, den er selbst für einen der größten Meister seines Faches hält. Es sind Facetten eines Oeuvres, die sich der Tenor aus dem argentinischen Córdoba seit seinem Debüt 1995 als Elvino in „La Sonnambula“ am Teatro La Fenice in Venedig Schritt für Schritt erarbeitet hat. Tatsächlich ist es ihm gelungen, im Laufe des folgenden Jahrzehnts zu einem der zentralen Interpreten von Verdi-Partien zu avancieren, sei es nun am Royal Opera House, Covent Garden in London, oder an der Met in New York, sei es in Florenz oder Zürich, Rom oder Verona, Parma oder Berlin. Mit „The Verdi Tenor“ untermauert er eindrucksvoll diesen hervorragenden Ruf und spannt den Bogen von den beiden Frühwerken über „Un ballo in maschera“, „La forza del destino“, „Luisa Miller“ und „Il trovatore“ bis hin zu „Aida“, „Don Carlo“, „Macbeth“ und der Kür jedes Verdi-Sängers „Otello“. Damit erweist er sich als ebenso kraftvoller wie fein differenzierender, erruptiver wie introvertierter Darsteller der Verdi’schen Bühnenkunst, der zielstrebig einen Platz im Pantheon der italienischen Oper ansteuert. Und er kann sich folgerichtig vor Engagements kaum retten. Marcelo Álvarez' Termin-Kalender ist voll und verpflichtet ihn in den kommenden Spielzeiten an große Bühnen in aller Welt. Eine beeindruckende Stimme auf dem Weg an die Spitze – nicht zuletzt als „Otello“ 2012 am Londoner „Royal Opera House“.

Mehr Informationen über Marcelo Álvarez finden Sie auf der Künstlerseite des Tenors auf KlassikAkzente.

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