Anna Netrebko | Biografie

Biografie

Anna Netrebko
© Kristian Schuller / DG
Anna Netrebko begann vor 25 Jahren ihre Karriere und ist als moderne Opernsängerin einem breiten Publikum bekannt. Bereits Anfang der 2000er-Jahre unterzeichnete sie bei Deutsche Grammophon. Das Programm ihres ersten Albums, Anna Netrebko – Opera Arias (2003), reichte von Mozarts »Padre, germani, addio!« aus Idomeneo bis zu Dvořáks »Lied an den Mond« aus Rusalka. Es folgten Sempre libera und Russian Album sowie Gesamtaufnahmen von Le nozze di Figaro und La bohème. Weitere Höhepunkte waren Souvenirs, In the Still of Night (ein Recital russischer Lieder mit Daniel Barenboim), Anna Netrebko: Live at the Metropolitan Opera sowie Einspielungen von La traviata, I Capuleti e i Montecchi und Pergolesis Stabat Mater.
Netrebkos DG-Diskografie wuchs mit Veröffentlichungen auf DVD/Blu-ray von La traviata, Le nozze di Figaro, I puritani, Manon, Lucia di Lammermoor, Don Pasquale und Anna Bolena, hinzu kam eine DVD mit Musikvideos: Anna Netrebko: The Woman, The Voice. Sie war 2013 erneut im Studio für die Aufnahme von Verdi, einem Album mit Soloarien, und bewies ihre Affinität zum romantischen Repertoire mit Gesamtaufnahmen von Eugen Onegin, Giovanna d’Arco und Il trovatore. Weitere Marksteine ihrer Aufnahmetätigkeit sind die CD Duets mit Rolando Villazón; Richard Strauss’ Vier letzte Lieder mit Daniel Barenboim und der Staatskapelle Berlin (2014); Tschaikowskys Jolanthe, Macbeth aus der Metropolitan Opera und Don Giovanni aus der Mailänder Scala (2015); Manon Lescaut in einem Mitschnitt von den Salzburger Festspielen (2016); und das Album Romanza mit ihrem Ehemann Yusif Eyvazov (2017).
In den letzten Jahren hat sie sich komplexen Opernrollen wie Turandot, Tosca und Elsa (Lohengrin) zugewandt. Die vollen, dunkleren Töne von Anna Netrebkos heutiger Stimme kamen besonders zur Geltung in ihrem für den Grammy nominierten DG-Album Verismo (September 2016), das sie mit dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia und Sir Antonio Pappano einspielte und das unter anderem Ausschnitte aus Madama Butterfly, Tosca, Manon Lescaut, Adriana Lecouvreur und Andrea Chénier bot. Amata delle tenebre, Netrebkos erstes klassisches Soloalbum seit fünf Jahren, erschien im November 2021; es wurde in der Mailänder Scala mit dem Orchestra del Teatro alla Scala und seinem Musikdirektor Riccardo Chailly aufgenommen.
Seit 2002 trat Netrebko regelmäßig an der Metropolitan Opera auf – sie hat an diesem Haus nicht weniger als 22 Rollen verkörpert und wirkte in 15 von dessen weltweiten »Live in HD«-Übertragungen in die Kinos mit. In Wien, wo Netrebko seit Längerem lebt (2006 wurde sie österreichische Staatsbürgerin), tritt sie in jeder Spielzeit an der Staatsoper auf. Zudem gastiert sie häufig am Royal Opera House, Covent Garden, an der Mailänder Scala und der Bayerischen Staatsoper, wo sie in Rollendebüts als Lady Macbeth (2014) und Turandot (2020) zu sehen war.
Es folgten das szenische Rollendebüt als Verdis Giovanna d’Arco bei der Eröffnungsvorstellung der Saison 2015/16 an der Mailänder Scala – der ersten Aufführung des Werks dort seit Mitte der 1860er-Jahre; ihr Rollendebüt als Elsa an der Dresdner Semperoper 2016 (im Jahr darauf als erste Opernaufnahme in Ultra HD 4K der Deutschen Grammophon veröffentlicht); und Rollendebüts als Aida bei den Salzburger Festspielen (2017), Maddalena (Andrea Chénier) an der Mailänder Scala (2017), Tosca an der Met (2018), Leonora (La forza del destino) am Covent Garden (2019) und Elisabetta (Don Carlo) am Bolschoi-Theater (2020).
1971 in der südrussischen Stadt Krasnodar geboren, widmete sich Anna Netrebko schon in jungen Jahren dem Gesang. Sie studierte später am St. Petersburger Konservatorium, wo sie entdeckt wurde und so kleinere Rollen am Mariinski-Theater übernehmen konnte. Nach dem erfolgreichen Rollendebüt der 22-jährigen Sängerin an diesem Haus als Susanna in Le nozze di Figaro wurde sie in das Ensemble aufgenommen.
Netrebkos Jahre in St. Petersburg sorgten für eine sichere Grundlage an Technik und Bühnenerfahrung. 1995 gab sie ihr USA-Debüt an der San Francisco Opera, wurde im Jahr darauf Mitglied in deren Merola Opera Program für Nachwuchskünstler und sang schon bald an den führenden internationalen Opernhäusern mit dem Ensemble des Mariinski-Theaters und zunehmend auch als Gastkünstlerin. Ihre Verkörperung der Donna Anna in Don Giovanni bei den Salzburger Festspielen 2002 sicherte Netrebko einen Platz in der ersten Riege junger Sängerinnen. Heute ist sie an fast allen bedeutenden Opernhäusern der Welt zu erleben in Rollen wie Puccinis Mimì (La bohème), Verdis Violetta (La traviata) und Gilda (Rigoletto), Bellinis Giulietta (I Capuleti e i Montecchi), Elvira (I puritani) und Amina (La sonnambula), Donizettis Norina (Don Pasquale), Adina (L’elisir d’amore), Lucia di Lammermoor und Anna Bolena, Massenets Manon, Gounods Juliette sowie Tschaikowskys Tatjana (Eugen Onegin) und Jolanthe.
04/2022
Folge der Deutschen Grammophon