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Bryn Terfel
Bryn Terfel

Broadway-Melodie

07.03.2003

Von einigen weiß man es. Thomas Quasthoff zum Beispiel singt in seiner Freizeit gerne Jazz. Andreas Scholl hat schon manche Popstücke aufgenommen, die allerdings noch in seinem persönlichen Archiv schlummern. Anne Sofie von Otter hat sich sogar mit dem Post-Punk-Intellektuellen Elvis Costello für ein Album zusammen getan. Sänger lieben schöne und einprägsame Melodien und so wundert es eigentlich wenig, dass sich auch Bryn Terfel und Renée Fleming der populären Muse widmen.

Der Broadway gehört zu den mythischen Orten Amerikas. Seit den Zeiten der Tin Pan Alley, als quasi ums Eck in Manhattan ein Schlager nach dem anderen geschrieben wurde, gehört der Straßenzug in New York mit seinen Varieté- und Musical-Theatern zu den Talentschmieden des Show-Business. Wer immer als Sänger, Tänzer, aber auch Komponist Erfolg haben wollte, war gut beraten, seine Energie in das Engagement am Broadway zu investieren. So kommt es, dass über ein knappes Jahrhundert hinweg zahlreiche großartige Melodien von Cole Porter über Stephen Sondheim bis zu Andrew Lloyd Webber erdacht wurden, die vom Boulevard of (broken) Dreams aus die Welt eroberten. Sie gehören zum festen Bestandteil der popkulturellen Überlieferung des vergangenen Jahrhunderts und haben noch immer genügend Reiz, um auch von Interpreten des ernsten Fachs aufgegriffen zu werden. Schließlich hatte auch Oper und Operette vor der Erfindung von Mirkofon und Kamera vorrangig die Funktion, das Publikum zu unterhalten.

 

Der walisische Bass-Bariton Bryn Terfel und die amerikanische Sopranistin Renée Fleming gehören zu den profiliertesten Künstlern ihres Fachs. Der eine begann seine Karriere 1990 als Guglielmo in “Cosi Fan Tutte” an der Welsh National Opera. Zwei Jahre später sang er bereits in Covent Garden, Salzburg und tourte durch die großen Opernhäuser von London bis Wien, Paris bis Amsterdam. Fleming wiederum stammt aus Indiana, PA und wuchs in Rochester, New York auf. Als Schülerin von Patricia Misslin schaffte sie 1983 den Sprung an die Juillard School und sang ihre erste große Rolle 1986 als Konstanze in der “Entführung aus dem Serail”. Drei Jahre später brillierte sie in New York in “La Bohème” und begann ebenfalls, als Solistin um die Welt zu ziehen. Im Jahr 1998 nahm Polygram sie unter Vertrag, Fleming bedankte sich mit einem Grammy, den sie als “Best Classical Vocal Performance” für das Album “The Beautiful Voice” erhielt. Heute gehört sie zu den wichtigsten Sopranistinnen ihrer Generation, deren stimmliche Brillanz und interpretatorische Finesse spätestens mit dem Album “Bel Canto” auch die Skeptiker der Zunft überzeugte.

 

Insofern ist es durchaus etwas Besonderes, wenn sich zwei Opern-Profis mit “Under The Stars” vor den Melodien des Great American Songbooks und den Songs aus internationalen Musical-Erfolgen verneigen. Im August 2002 mit dem Orchester der Welsh National Opera aufgenommen, erstahlen die Lieder aus “Kiss Me Kate”, “The Phantom Of The Opera” oder auch “The King And I” in hochkulturellem Glanz hervorragender Stimmen. Sie dokumentieren die populären und heiteren Seiten zweier Künstler, die sich nicht an die strengen Repertoiregrenzen ihres Fachs halten wollen. Gute Unterhaltung, einmal anders.

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