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Bryn Terfel
Bryn Terfel

Von Herzen

10.09.2008

Wenn man ihn darum bittet, dann singt Bryn Terfel natürlich auch Mozart oder Wagner. Aber sein Herz hat der walisisch Bariton an die Melodien der Volksmusik verloren, an die einfachen und bewegenden Weisen, die wie “Scarborough Fair” schon nach wenigen Takten den Menschen berühren. Da war es nur konsequent, dass Terfel sich dieser wunderbaren Lieder auch mit einem eigenen Album zuwendet. “Scarborough Fair” ist ein Tribute an die Schönheit des Einfachen, in dem, wie so oft, gerade die größte Kunst verborgen ist. 

Denkt man an Waliser, stellt man sich grobschlächtige Gestalten vor. Ehrliche, aber einfache Gesellen, die sich bei einem Stout am Tresen darüber streiten, ob die grün bemooste Erhebung in der Nähe ihres Dorfes ein Hügel oder ein Berg ist. Das sei schon richtig, meint Bryn Terfel, aber nur die halbe Wahrheit. Denn tief drinnen in der authentischen walisischen Seele schlummere der musische Kern des Gesangs. Verdrängt, unterdrückt, überlagert von den Zeitläuften mehrerer Jahrhunderte, die den Bewohnern im Süden der britischen Insel mal die Normannen, vor allem aber die Engländer bescherten, gebe es eine Überlieferung, die ebenso kraftvoll wie selbstverständlich im Bewusstsein der Menschen verankert sei.
 
Bryn Terfel hat sich daran gewöhnt, den Lehrmeinungen und Gewohnheiten der anderen zu widersprechen. Genau genommen fing die Vorliebe für das Verbindende in der Musik schon in Kindertagen an. Terfel stammt aus dem Norden von Wales, geboren 1965 in eine Familie, die mit professionellem Gesang wenig vertraut war. Sein Vater hütete Schafe und Kühe. Die Mutter arbeitete als Sonderschullehrerin mit behinderten Kindern. Und der Junge war drei, als er seine ersten Gedichte aufsagte, vier, als der zu singen begann. Er hatte eine gute Stimme, also konnte man ihn bald bei regionalen Ausscheidungen und Wettbewerben hören.
 
Richtig professionell betrieb er dann die eigene Karriereplanung, als er 1984 in die Londoner Guildhall School of Music aufgenommen wurde und bei Arthur Reckless und Rudolf Piernay seine künstlerischen Kenntnisse verfeinerte. Terfel wurde Stipendiat, schloss sein Studium mit Auszeichnung ab und wurde prompt als walisischer Vertreter ausgewählt, um in Cardiff bei der “Singers Of The World Competition” sein Land zu vertreten. Von dort führte der Weg zur Oper, an die  Welsh National Opera, nach Covent Garden, Wien, Salzburg, die Met – aber auch immer wieder zurück zu den Ursprüngen, zu Melodien, wie er sie auf “Scarborough fair” versammelt: “Tatsächlich war es eine tief gehende Erfahrung, ein bereits rundum ausgetestetes Repertoire zu singen und es auf ein neues Terrain zu holen. In mancher Hinsicht war es eine Herausforderung, aber der Beweis für das passende Gemisch war die Zusammenarbeit im Studio. Wenn die ganze Crew die Melodien den lieben langen Tag nach der Aufnahme pfeift, dann sind diese Lieder noch immer präsent und passen gut in unsere kompetenten Hände. Ich bin nicht der erste und sicherlich nicht der letzte, der sich mit diesen  Melodien beschäftigt. Mögen sie lange noch gesungen werden!”, meint Bryn Terfel im Anschluss an die Aufnahmen. Seine warmherzigen Interpretationen, die Arbeit seiner der vielen Gäste von der Sopranistin Kate Royal bis zu den London Voices und natürlich des London Symphony Orchestra unter der Leitung von Barry Wordsworth werden dafür sorgen, dass diese 16 bewegenden “Songs From The British Isles” den Menschen noch lange in Erinnerung bleiben.

Mehr Informationen zu Bryn Terfel finden Sie hier.

Scarborough Fair - Songs from the British Isles 0028947774716
BRYN TERFEL Scarborough Fair
15. Sep. 2008

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