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Dietrich Fischer-Dieskau
Dietrich Fischer-Dieskau

Die Stimme des Neuanfangs

13.05.2005

Die ersten Aufnahmen von Dietrich Fischer-Dieskau für die Deutsche Grammophon entstanden im September 1949. Es waren “Vier ernste Gesänge op. 121” von Johannes Brahms, Reflexionen über die Vergänglichkeit des Menschen, die während der unmittelbaren Nachkriegsjahre von den Zuhörern besonders nachempfunden werden konnten. Und es war der Start einer ungewöhnlichen musikalischen Zusammenarbeit, die Fischer-Dieskau darin unterstützte, zu einem der wichtigsten Sänger des vergangenen Jahrhunderts zu werden. Einige Meilensteine seiner frühen Schallplattenkarriere sind nun anlässlich des 80. Geburtstag des Künstlers in der Reihe Original Masters sorgfältig ediert und kommentiert auf CD erhältlich. Ein Kompendium der Musikalität, das einen Bogen von Händel bis Henze spannt.

Zu den hervorragenden Eigenschaften Dietrich Fischer-Dieskaus gehört von jeher seine Vielseitigkeit. Wo andere sich nur auf ein Fach spezialisieren, gelang es ihm bereits in den Fünfzigern, sowohl auf der Opernbühne wie als Liedersänger und sowohl als klassischer Interpret wie auch als Spezialist für zeitgenössische Uraufführungen anerkannt zu werden. Er ist ein Universaltalent und war in der Lage, die vielen Begabungen – nebenbei übrigens malt er, ist als Buchautor und auch als Rezitator tätig – mit gleicher Intensität zu pflegen. Wobei die einfach erscheinenden Dinge nicht immer die wirklich Unproblematischen sind. Als Fischer-Dieskau sich zum Beispiel mit dem Dirigenten Ferenc Fricsay und dem Radio-Symphonie-Orchester Berlin im April 1961 in die Berliner Jesus-Christus begab, um ein Programm mit berühmten französischen und italienischen Arien aufzunehmen, war er froh, derart umsichtig unterstützt worden zu sein: “Verschwitzt, aber glückselig kam ich nach den wonnevollen Aufnahmesitzungen von erst gefürchteten, dann umso mehr geliebten französischen und italienischen Opern-Arien mit Fricsay heim. Erstaunlich zurückhaltend gegenüber seinen sonstigen Anweisungen ließ er Respekt und Bereitschaft zum Mitgehen spüren, was ja so viel, wenn nicht alles für den Solisten bedeutet”.

Ferenc Fricsay war nicht er einzige berühmte Kollege, der den künstlerischen Lebensweg von Dietrich Fischer-Dieskau säumte. Zu den Gefährten der frühen Jahre, die im Rahmen der 9CD-Box Early Recordings On Deutsche Grammophon an der Seite des Baritons erscheinen, gehören unter anderem Rita Streich und Günther Weissenborn, Karl Böhm und Jörg Demus, Josef Metternich und Herta Klust. Sie alle haben seine Passion für die Musik geteilt und sind ihm in sehr unterschiedliche Gefilde des Repertoires gefolgt. Da war zum Beispiel die ergreifende Aufnahme der Bach-Kantaten “Ich will den Kreuzstab gerne tragen” und “Ich habe genug”, die 1951 zusammen mit Karl Ristenpart entstanden. Oder die ebenfalls emotional dichten Interpretationen von Brahms ersten Gesängen und dem “Italienischen Liederbuch” Hugo Wolfs, die mit Herta Klust am Klavier den Einstand des Sängers bei der Deutschen Grammophon markierten. Im Februar 1957 wiederum erklang Fischer-Dieskaus erste (von vier) LP-Versionen Schumannscher “Dichterliebe”, von Jörg Demus sekundiert. Andere stilistische Extreme stellten etwa die “Fünf neapolitanischen Lieder” Hans Werner Henzes dar oder auch die wunderbar leicht klingende, deutschsprachige Interpretation von Christoph Willibald Glucks “Orpheus und Euridike”. Manches dieser Tondokumente ist bislang noch nie auf CD erschienen oder zählt zu den Raritäten der Archive wie etwa die frühen Goethe-Lieder, die der Künstler sorgfältig zusammen gestellt hat, oder auch sein musikalisches und gesprochenes Selbstportrait “Erzähltes Leben”. Das alles zusammen ergibt eine immens vielfältige und bunte Kulturgeschichte der musikalischen Nachkriegszeit in Deutschland und eine ebenso farbige Biographie eines Sängers, dessen Stimme Millionen von Hörern begeistert hat.

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FISCHER-DIESKAU Early Recordings on DG
6. Mai 2005

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