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Clara Schumann – Die moderne Powerfrau

Clara Schumann
© DG
11.09.2019

“Die Ausübung der Kunst ist ja ein grosses Teil meines Ichs, es ist mir die Luft, in der ich atme” – so brachte Clara Schumann die existenzielle Bedeutung der Kunst für ihr Leben einmal auf den Punkt. Geht es um die führenden Komponistinnen und Künstlerinnen im 19. Jahrhundert, steht die Pianistin und Komponistin mit gutem Grund an erster Stelle. Als eine der wenigen Frauen erlangte sie internationale Berühmtheit, fand in ihrem Ehemann Robert Schumann einen kongenialen Partner und bewies in den unterschiedlichen Rollen ihres Lebens eine nahezu übermenschliche Kraft und Ausdauer. Dabei war sie Ehefrau, Mutter, Musikerin und Managerin gleichermaßen und zeigte sich, aus heutiger Sicht betrachtet, erstaunlich modern und emanzipiert in ihrem Wirken und ihrem Blick auf die Welt.

Gefördert, gebildet und höchst talentiert

Clara Schumann (geb. Wieck) kam am 13. September 1819 als Tochter von Friedrich und Mariane Wieck auf die Welt. Nach der Trennung ihrer Eltern wuchs Clara bei ihrem Vater auf, einem führenden Klavierpädagogen und Musikalien- und Klavierhändler, der sehr darauf bedacht war, seiner hochbegabten Tochter die bestmögliche Ausbildung angedeihen zu lassen. Mit fünf Jahren erhielt Clara ihren ersten Klavierunterricht, mit neun Jahren debütierte sie im Leipziger Gewandhaus, wenige Jahre später unternahm sie mit ihrem Vater erste Reisen ins Ausland, darunter Paris, Wien und London. Parallel zur Konzerttätigkeit begann Clara bald auch mit dem Komponieren. 1830 lernte sie schließlich Robert Schumann kennen, der im Hause Wieck wohnte und bei ihrem Vater Unterricht hatte. Die sich entwickelnde Liebesbeziehung wurde von Friedrich Wieck nicht akzeptiert; die Hochzeit mussten Clara und Robert juristisch einklagen. Mit Erfolg: Am 12. September heirateten die beiden schließlich; sie bekamen zusammen acht Kinder, von denen sieben erwachsen wurden, und lebten die folgenden Jahre, unterbrochen von zahlreichen Reisen, erst in Leipzig, dann in Dresden und später in Düsseldorf.

Inspirierende Partnerschaft zwischen Erfüllung und Tragödie

Die Beziehung zwischen Clara und Robert Schumann war eine innige Liebes- und Künstlerpartnerschaft, die beide gleichermaßen inspirierte. Auch wenn Clara Schumann angesichts ihrer Aufgaben als Mutter und Hausfrau zeitlich sehr eingeschränkt war, widmete sie sich mit beeindruckender Energie dem Komponieren und Konzertieren und wurde von ihrem Mann darin intensiv unterstützt. Ihr Spiel wurde von Laura Rappoldi-Kahrer, einer ihrer Schülerinnen, als “ganz gegen den Effekt, frei von jedweder Äußerlichkeit, einzig und allein der wahren Kunst dienend” beschrieben und ähnlich intim und ganz dem romantischen Gestus verschrieben sind auch die künstlerisch anspruchsvollen Werke, die Clara Schumann komponiert hat, darunter Stücke für Klavier, Lieder, Kammermusik und ein Klavierkonzert. Massiv beeinträchtigt und belastet wurde die Ehe und das Leben der Familie Schumann allerdings durch die zunehmende psychische Erkrankung Robert Schumanns. Nach seinem Suizidversuch 1854 ließ er sich schließlich in eine Nervenheilanstalt in Endenich einweisen, wo er zwei Jahre später verstarb.

Stark, modern und prägend

Clara Schumann war zum Zeitpunkt des Todes ihres Ehemanns 37 Jahre alt und hatte sieben Kinder zu versorgen. Um den Unterhalt für die gesamte Großfamilie zu verdienen, nahm sie eine intensive Konzerttätigkeit auf. Dabei war sie nicht nur Pianistin, sondern auch ihre eigene Managerin und zeigte sich in ihrer Geschäftskorrespondenz als überaus emanzipiert. Nach dem Tod von Robert Schumann lebte Clara Schumann mit ihren Kindern in Berlin und Baden-Baden und zog schließlich nach Frankfurt am Main. Dort wurde sie 1878 als erste und einzige Frau am “Dr. Hoch’schen Konservatorium” angestellt und prägte bis zu ihrem Ausscheiden 1892 als geschätzte Lehrerin etliche Schüler.

Clara Schumann war eine faszinierende Persönlichkeit, die mit zahlreichen berühmten Musikern der damaligen Zeit befreundet war, darunter Wilhelmine Schröder-Devrient, Pauline Viardot-Garcia und Joseph Joachim. Eine besonders enge Beziehung verband die Künstlerin mit Johannes Brahms, dem sie bis zu ihren Tod eng verbunden war. Ihre letzte Komposition schrieb Clara Schumann 1879: einen vierhändigen Marsch zur Goldenen Hochzeit von Julius und Pauline Hübner; bis zuletzt spielte sie Klavier. Am 20. Mai 1896 starb die Komponistin schließlich in Frankfurt am Main und hinterließ der Nachwelt ein beeindruckendes musikalisches Erbe.

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