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Jahrhundertdirigent – Limitierte Edition von Carl Schuricht

Carl Schuricht
© Decca
29.03.2017

Das fachliche Urteil steht schon lange fest: Carl Schuricht gehört zu den edelsten und begnadetsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts.

Natürliche Autorität: Carl Schuricht (1880–1967)

Von Kennern wird er in einem Atemzug mit Größen wie Wilhelm Furtwängler, Arturo Toscanini oder Herbert von Karajan genannt. Indes hat er nie die Popularität seiner berühmten Mitstreiter erlangt. Erst gegen Ende seines Lebens machte er international Furore. Seine unübertroffenen Dirigate bei den Furtwängler-Gedächtnis-Konzerten im Wiener Musikverein und den Salzburger Mozartwochen konnten nicht unbemerkt bleiben. Die Weltpresse stand Kopf.

Sie entdeckte einen Dirigenten, der sein Orchester mit äußerstem Geschick lenkte und ihm die schönsten Klänge entlockte, die man sich vorstellen konnte. Carl Schuricht war eine natürliche Autorität. Er brauchte nicht viel Worte. Seine Unbeirrbarkeit, sein hochkonzentriertes Temperament und seine musikalische Leidenschaft übertrugen sich direkt auf die Orchester, die er leitete, und Schuricht dirigierte mit den Wiener Philharmonikern, den Berliner Philharmonikern oder dem Chicago Symphony Orchestra Klangkörper von Weltrang.  

Visionäre Aufnahmen: Sensationelle Funde

Umso erfreulicher ist es, dass jetzt erstmals eine Ausgabe erscheint, die sämtliche der schillernden Decca-Aufnahmen von Carl Schuricht an einem Ort versammelt. Dadurch besteht die Chance, dass der Dirigent dem Vergessen entrissen wird. “Carl Schuricht – The Complete Decca Recordings” umfasst 10 Tonträger. Die limitierte Edition wartet mit sensationellen Funden auf, die erstmals überhaupt in digitaler Gestalt erscheinen.

Darunter Schurichts erhabene Interpretation der Manfred-Ouvertüre von Robert Schumann, eingespielt mit dem London Philharmonic Orchestra, oder Beethovens mitreißende Sinfonie Nr. 2 mit dem L’Orchestre de la Suisse Romande. Aufnahmen von erstaunlicher Modernität, die Decca mit der soeben erschienenen Ausgabe ins digitale Zeitalter rettet.

Insgesamt sechs Alben hat das Label für die Schuricht-Edition neu remastert, allesamt im Rückgriff auf das frühe Schallplattenformat 78rpm. Eine Pioniertat, die der Wiederentdeckung Carl Schurichts jetzt den Weg ebnet. Man erlebt den Dirigenten hier als einen zurückhaltenden Interpreten, der elegante, ausgewogene Orchesterklänge bevorzugt.

Edle Edition: Wiederentdeckung eines Vorreiters

Für Liebhaber klassischer und romantischer Orchestermusik ist dies ein Hochgenuss. Carl Schuricht hat stets der Versuchung widerstanden, übertriebene Pointen zu setzen. Das große Gefühl, die romantische Leidenschaft ist in der Musik gespeichert. Der Dirigent ist eher eine Art Geburtshelfer. Das ist das Credo des 1880 in Danzig geborenen Ausnahmedirigenten, der mit dieser Strategie Orchesterklänge von hinreißender Eindringlichkeit schuf.

Überwältigend: seine Interpretation von Beethovens Sinfonie Nr. 5. Das Paris Conservatoire Orchestra bebt hier und verliert doch nie das Maß. Von poetischem Feinsinn zeugt das Violinkonzert Nr. 1 von Max Bruch mit dem unvergessenen Georg Kulenkampff an der Geige. Nicht von dieser Welt ist Schurichts Interpretation von Schuberts Unvollendeter mit den Wiener Philharmonikern.

Aber auch Mozart, Brahms, Tschaikowsky, Mendelssohn, Weber oder Wagner klingen in all diesen Aufnahmen aus der Mono-Ära frappierend modern. Bleibt die Frage, was für ein Mensch Carl Schuricht war? Das erfährt man in dem sorgfältig ausgearbeiteten Booklet der Edition. Die imponierenden Fotos des Dirigenten und der glänzende Begleitessay von Ivan March lassen eine Künstlerpersönlichkeit wiedererstehen, die fortleben wird.   

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