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Franco Fagioli
Franco Fagioli

Von der Rolle. Franco Fagioli präsentiert mit "Rossini" die beeindruckenden Möglichkeiten seiner Stimme

Franco Fagioli
© Stephan Boehme
29.09.2016

Frauen in Hosenrollen – Männer in Sopranpartien: das genüssliche Experimentieren mit vermeintlich festgelegten Geschlechterrollen ist in der Opernwelt eine beliebte Spielwiese und öffnet musikalisch auf faszinierende Art und Weise den Horizont. Das neue Album mit Arien von Gioachino Rossini bietet jede Menge Gelegenheiten zum Staunen, denn Franco Fagiolis Stimme ist ein Phänomen. Mit schimmernder Klangschönheit und federleichter Anmut offenbart der argentinische Countertenor in jeder Arie immer wieder verblüffend neue Facetten und ein hinreißendes Gespür für klitzekleine nuancierte Details. Er beherrscht seine Stimme, wie ein Hochleistungssportler seinen Körper, ohne dass dadurch die Leidenschaft im Ausdruck verloren geht.

Spannendes Experiment

Mit dem “Rossini”-Album unternimmt Franco Fagioli eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert und konzentriert sich auf Rollen, die das reizvolle Verwirrspiel um Stimme und Geschlecht mal von einer ganz anderen Seite her aufgreifen. Mit seiner warmen und flexiblen Stimme widmet sich der Countertenor nicht der Welt der Kastraten, sondern zeichnet faszinierende Porträts von Figuren, die zwar Männer darstellen, bis heute aber fast ausschließlich von Frauen gesungen werden. Nachdem Kastraten aus der Mode gekommen waren, hatte Rossini für seine männlichen Figuren ursprünglich Mezzosopranistinnen in Hosenrollen im Kopf. Nun haucht Fagioli Rossinis Figuren wieder männliche Präsenz ein und vereint die Männlichkeit jedoch mit der hellen stimmlichen Reinheit, die an die Strahlkraft der Mezzosopranistinnen erinnert. Fagioli bei dieser virtuosen musikalischen Rückwärtsrolle zu lauschen, ist einfach ein Genuss! In “Vieni tuo sposo e amante”, “Al Trono Tuo Primiero” oder “Dolci d’amor parole” spinnt er wunderbar lange Bögen und brilliert mit virtuosen Koloraturen. Der Armonia Atenea Choir und das Orchester Armonia Atenea schaffen unter der Leitung von George Petrou ein sattes klangliches Fundament, auf dem Franco Fagioli sich nach Herzenslust zu stimmlichen Höhenflügen aufschwingen kann.

Überzeugendes Debüt

Fast wird einem schwindelig beim fliegenden Wechsel zwischen sonorer Bruststimme und heller Kopfstimme. Mit “Pien di contento in seno” aus Rossinis erster Oper “Demetrius und Polybius” über “Dolci d’amor parole” aus “Tancredi” bis hin zu “Eccomi alfine in Babilonia” aus “Semiramide”, reiht sich ein Highlight aus Rossinis reichem Opernschaffen an das andere. Mühelos schlüpft Franco Fagioli dabei in ganz unterschiedliche Rollen: ist mal ein syrischer Prinz, mal ein verbannter Ritter, Kaiser Otto I., oder ein babylonischer General und gibt dabei das ganze breite Spektrum seiner Stimme preis. Das Album konzentriert sich mit Arien aus “Demetrio e Polibio”, “Tancredi”, “Adelaide di Borgogna”, “Eduardo e Cristina”, “Matilde di Shabran” und “Semiramide” auf sechs der über 40 Opern aus Rossinis Feder und lädt dazu ein, beim Hören auch unbekanntere Schätze abseits der beliebten Ohrwürmer entdecken, in denen der Reiz von Fagiolis Altus-Stimme wunderbar zur Geltung kommt. Mit “Rossini” ist dem argentinischen Sänger ein fulminantes Debüt bei der Deutschen Grammophon gelungen, das schon jetzt Lust auf mehr macht.




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