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Max Richter
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Max Richter begrüßt den Frühling mit seiner neuen Single „Spring 1”

André De Ridder, Max Richter und Daniel Hope
© Erik Weiss
22.03.2013

Max Richters „Vivaldi: Recomposed“ lässt sich mit einem Palimpsest vergleichen. Einer Technik, die vom Altertum bis ins Mittelalter zum Recycling von Papyrus und Pergament eingesetzt wurde, wobei man einen ursprünglich aufgetragenen Text abkratzte oder abwusch und durch neue Inhalte ersetzte. Eine faszinierende Eigenschaft von pergamentenen Palimpsesten: Die verblassten Spuren des ursprünglichen Textes treten im Lauf der Zeit allmählich wieder hervor. Bis die so genannte „scriptio inferior“, die überlagerte Textschicht, neu zugänglich wird. Dass die Wiederentdeckung des Originals dabei von weit größerem Interesse für den Betrachter sein kann als der offenliegende Text, versteht sich von selbst.

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Eingriff auf Notenebene

In seltener Einhelligkeit begrüßten Kritiker und Hörer aller Lager weltweit das Erscheinen von Max Richters Bearbeitung der „Vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi im Rahmen der Reihe Recomposed von Deutsche Grammophon. Und die Palimpsest-Metapher verdeutlicht Max Richters Leistung in zweifacher Hinsicht. Der gefeierte britische Komponist entschloss sich zum einen, die „Vier Jahreszeiten“ nicht nur zu remixen, also mit den Fragmenten einer bestehenden Tonaufnahme zu jonglieren. Richter griff stattdessen auf der Textebene ein, indem er die Noten des Originals buchstäblich umschrieb, Vivaldi re-komponierte. „Es gibt Passagen, die weiterhin einhundert Prozent Vivaldi sind“, erklärt Richter. „Und dann gibt es andere Passagen“, wie die Stücke „Summer 1“ oder „Winter 3”, „die Vivaldi nur in homöopatischen Dosen enthalten.” Teilweise strich Max Richter sogar seitenweise Material aus dem Original. „Die Musik pendelt also zwischen Vivaldi und mir.“

Zeitreise ins 21. Jahrhundert


Die Metapher des Palimpsests im Sinne der Wiederentdeckung eines Originaltextes macht zudem Max Richters Absicht verständlich. Durch seine Neubearbeitung der „Vier Jahreszeiten” ermöglicht der Komponist einen ganz neuen Zugang zu dem sattsam bekannten Meisterwerk des Barock. Richter wirft eine neue Perspektive auf Vivaldis Komposition und zeigt, wie dasselbe Material und dieselben Kompositionstechniken genutzt werden können, um etwas Neuartiges zu schaffen, das zugleich in einem komplexen Beziehungsgeflecht zur Vergangenheit steht. Geiger Daniel Hope, der bei den Aufnahmen mit dem Konzerthaus Kammerorchester und Dirigent André de Ridder als Solist fungierte, spricht von einer Zeitreise des Werks ins 21. Jahrhundert. Max Richter erklärt: „Mit meiner Arbeit und den Aufnahmen versuchten wir, das Stück zurück zu erobern und es den Hörern zu ermöglichen, sich neu in die ‚Vier Jahreszeiten‘ zu verlieben“.

Exklusiver Remix für die neue Single „Spring 1“

Passend zum Frühlingsbeginn erscheint nun die Single „Spring 1“ aus dem Album „Vivaldi: Recomposed”. Max Richters Stück basiert auf dem 1. Satz des Frühlingskonzerts von Vivaldi. In dem Sonett, das der Barockkomponist dem Stück in der Partitur vorangestellt hat, heißt es: „Der Frühling kommt mit Freude uns zu fangen, mit frohem Klang die Vögel ihn begrüßen, dem Wind zu lauschen, diesem milden, süßen und Bäche plätschern, murmeln ihr Verlangen.“ Richter übernahm das bunte Stimmgewirr der Sologeigen aus Vivaldis Original, das einen munter durcheinander zwitschernden Vogelschwarm wunderbar plastisch macht. Von der Vorlage entfernte sich der Brite, indem er das Treiben der Vögel in einen sanften Wind einbettete, der von warm wogenden Streichern angedeutet wird. Exklusiv für diese Single hat Max Richter einen neuen Remix angefertigt!

Recomposed by Max Richter – Spring One
RECOMPOSED BY MAX RICHTER / VIVALDI Spring 1
15. März 2013

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Max Richter
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