Puccini und Verdi, die beiden Großmeister der italienischen Oper, sammelten beide ihre ersten musikalischen Erfahrungen im kirchenmusikalischen Umfeld. 1880, als 22-Jähriger, komponierte Puccini seine Messa a 4 voci zum Abschluss seines Studiums. Der über 45 Jahre ältere Verdi, der schon als Schüler in seinem Heimatdorf den Organisten vertreten hatte, wandte sich am Ende seines Lebens noch einmal der Kirchenmusik zu. Die Quattro pezzi sacri schrieb er in den1890ern mit über 80 Jahren. Lebensfroh, absolut mitreißend und heiter gibt sich die – bis 1952 verschollene (!) – „Messa“ des Jüngeren. Auf der musikalischen Höhe seiner Erfolgsopern – eindringlich und abgeklärt – bewegen sich die Pezzi sacri Verdis.