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Witold Lutoslawski
Witold Lutoslawski

Biografie

Witold Lutoslawksi (* 25.1.1913, Warschau; † 7.2.1994, ebenda) gilt als Vertreter der neuen polnischen Expressivität und nahm damit eine Mittlerstellung zwischen serieller und aleatorischer Kompositionsweise ein. Lutoslawski stammte aus musikalischer Familie und bekam als Kind zunächst privaten Klavier- und Geigenunterricht. Er studierte daraufhin am Warschauer Konservatorium Klavier und Komposition unter anderem bei Witold Maliszewski, einem Schüler von Nikolai Rismki-Korsakow. Bis etwa 1945 standen seine Kompositionen zunächst unter dem neoklassizistischen Einfluss von Igor Strawinsky, gefolgt von einer Phase, in der er sich vor allem mit Volksmusik und Béla Bartók auseinandersetzte. Seit Mitte der Fünfziger experimentierte Lutoslawski zunehmend mit seriellen und aleatorischen Techniken, die ihn auch mit den Vorstellungen von John Cage konfrontierten („Jeux vénetiens“ für kleines Orchester, 1961).

Nach einer Phase im stalinistischen Polen, die seine freiere Komponierarbeit ablehnte und in der er sich mit Gebrauchsmusiken für Film, Rundfunk und Theater über Wasser hielt, setzte ab den sechziger Jahren zunehmend Akzeptanz ein. In seiner zweiten Lebenshälfte war Lutoslawski außerdem als Dirigent und Pädagoge aktiv. Witold Lutoslawskis Ouevre hat seinen Schwerpunkt in der Arbeit mit und für Orchester. Er schrieb vier Symphonien (1947, 1967, 1983, 1992), drei Postludien (1960), „Musique funèbre für Streicher“ (1958), das „Livre pour orchestre“ (1968), außerdem ein Cellokonzert (1970), die Komposition für Schlagzeug und Streicher „Mi-Parti“ (1976), des Zyklus „Chain“ für Kammerorchester (1983, 1985, 1986) oder auch sein Klavierkonzert (1988).

Unter den kammermusikalischen Werken wurde vor allem sein Streichquartett (1964) international rezipiert. In Deutschland wurde Witold Lutoslawski insbesondere durch den 1. Satz seines „Konzerts für Orchester“ (1950–54) ein Begriff, den das ZDF-Magazin von 1969–88 als Thema gewählt hatte. Darüber hinaus gilt er als Pionier moderner Dirigierkunst, da er bei seinen Arbeiten mit Orchester Wert darauf legte, ad libitum zu arbeiten, also spontan in der Gestaltung von Tempo und Rhythmus. Lutoslawski bevorzugte es dabei, eigene Werke zu leiten.

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