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Hildur Guðnadóttir
Hildur Guðnadóttir

Biografie

Hildur Guðnadóttir
© Antje Taiga Jandrig

Die isländische Cellistin, Sängerin und Komponistin Hildur Guðnadóttir ist eine Künstlerin, die sich Etikettierungen entzieht und traditionelle Gattungsgrenzen ignoriert. Mit ihrer Virtuosität, Vielseitigkeit und Originalität nimmt sie einen speziellen Platz in der gegenwärtigen Musikwelt ein.

Hildur Guðnadóttir genießt zurzeit international beispiellose Anerkennung für ihre Arbeit und hat als erste Komponistin überhaupt den Oscar, Golden Globe und BAFTA in ein und derselben Saison gewonnen. Sie stellte zudem einen neuen Rekord auf mit der höchsten Anzahl von Preisen, die je eine Komponistin in einer einzigen Saison gewonnen hat.

Ihre bahnbrechende Musik zur HBO-Serie Chernobyl wurde im September 2019 mit einem Emmy ausgezeichnet, trug ihr bei den World Soundtrack Awards einen Monat später den Titel der Fernsehkomponistin des Jahres ein und gewann dann den Grammy in der Sparte »Bester komponierter Soundtrack für visuelle Medien« – Guðnadóttir wurde damit die erste einzelne Frau, die je in dieser Kategorie gesiegt hat.

Sie schrieb dann ebenfalls Geschichte mit ihrem eindringlichen Soundtrack (ein »unorthodoxes Cellokonzert«, The Guardian) zu Todd Phillips’ düsterem Psychothriller Joker, für den sie den Golden Globe in der Sparte »Beste Originalmusik (Film)« erhielt – als erste Frau seit Einführung der Sparte 1947. Nachdem der Soundtrack für Joker zudem den Critics’ Choice Award, den Hollywood Critics Association Award und den BAFTA Award jeweils in der Sparte »Beste Musik« erhalten hatte, sicherte er Guðnadóttir dann ihren ersten Oscar für die »Beste Originalmusik« und im März 2021 ihren zweiten Grammy in der Sparte »Bester komponierter Soundtrack für visuelle Medien«.

Im Oktober 2019 unterzeichnete sie einen Exklusivvertrag mit Deutsche Grammophon, und eine neue Single, Fólk fær andlit (»Menschen erhalten Gesichter«), erschien zusammen mit einem begleitenden Video im Januar 2020 bei Deutsche Grammophon. Dieser berührende Song, den die Komponistin selbst singt, wurde durch die internationale Flüchtlingskrise angeregt. Guðnadóttirs Chernobyl-Album war im August 2019 erschienen, zudem hatte sie für das gelbe Label schon an Aufnahmen mit dem 2018 verstorbenen Jóhann Jóhannsson gearbeitet und ein Stück für das Album Bach Reworks des Pianisten Víkingur Ólafsson geschrieben und aufgenommen.

Ihre vier erfolgreichen avantgardistischen Soloalben – Mount A (2006), Without Sinking (2009), Leyfðu Ljósinu (2012) und Saman (2014) – sind jetzt alle bei DG erhältlich, ebenso ihre elfminütige EP-Single Iridescence. Zu ihren älteren Aufnahmen zählen darüber hinaus Soundtrack-Alben unter anderem für Sicario: Day of the Soldado, Mary Magdalene (mit Jóhannsson) und die isländische Fernsehserie Trapped.

Guðnadóttirs neuester Soundtrack (veröffentlicht bei Deutsche Grammophon) entstand 2022 für den Film TÁR. Unter der Leitung des oscarnominierten Regisseurs Todd Field (In the Bedroom, Little Children) und mit Cate Blanchett in der Titelrolle erzählt TÁR die Geschichte einer (fiktiven) Komponistin und Dirigentin auf dem Höhepunkt ihrer Karriere.

Zusammen mit Sam Slater und dem Spezialisten für Außenaufnahmen Chris Watson gab Guðnadóttir im Rahmen des Unsound-Festivals 2019 in einer leerstehenden Fabrik in Krakau die weltweit erste Liveaufführung von Chernobyl. Weitere Livedarbietungen desselben Teams folgten in Konzertsälen und eher unkonventionellen Spielstätten wie beispielsweise einem ehemaligen Krematorium. Die jüngste Aufführung dieser Reihe, ein Wohltätigkeitskonzert zugunsten der Ukraine, fand im Mai 2022 im Kraftwerk Berlin statt.

Seither erlebte Guðnadóttirs The Fact of the Matter seine Uraufführung bei den BBC Proms, mit den BBC Singers, dem BBC Symphony Orchestra und Dalia Stasevska (Juli 2022). Ihre Musik war auch im allerersten Gaming Prom (August 2022) zu hören. Auf dem Programm stand unter anderem die europäische Konzert-Erstaufführung von Teilen aus dem bahnbrechenden Soundtrack zu Battlefield 2042, den die Komponistin zusammen mit Sam Slater schrieb.

Hildur Guðnadóttir wurde 1982 in Reykjavík geboren, wuchs in einer musikalischen Familie auf und begann mit fünf Jahren Cello zu spielen. Sie studierte zunächst an der Musikakademie ihrer Heimatstadt und später Komposition und Neue Medien an der Kunstakademie Islands und der Universität der Künste Berlin.

Sie schrieb Musik unter anderem für das Isländische Symphonieorchester, das Isländische Nationaltheater, Tate Modern, das British Film Institute, die Königlich Schwedische Nationaloper, das Städtische Theater Göteborg und die BBC Proms. Sie wirkte mit bei Aufführungen und Aufnahmen von Künstlern wie Hauschka, Jóhann Jóhannsson, Nico Muhly, Ryuichi Sakamoto, Valgeir Sigurdsson, Skúli Sverrisson und David Sylvian, sei es als Sängerin oder Cellistin oder auch mit einem der weniger traditionellen Instrumente, auf denen sie sich profiliert hat, beispielsweise dem Halldorophon (einem Feedback-Instrument) oder dem Ómar (einem sechssaitigen elektroakustischen Cello/Viola da Gamba).

Guðnadóttir wurde 2014 für den Musikpreis des Nordischen Rates als Komponistin des Jahres nominiert und 2018 für einen Discovery of the Year Award der WSA. Im selben Jahr erhielt sie den Asia Pacific Screen Award für den besten Soundtrack (zusammen mit Jóhann Jóhannsson für Mary Magdalene) und den Preis für den besten Soundtrack bei den Internationalen Filmfestspielen in Peking für Journey’s End. 2019 wurde sie kurz vor der Zuerkennung des Emmy und des WSA-Preises Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences.

8/2022

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