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Benjamin Bernheim
Benjamin Bernheim

Biografie

Benjamin Bernheim
© Christoph Koestlin

»›Perfekt‹ ist das Wort, das einem sofort in den Sinn kommt, um Benjamin Bernheims Darbietung des Hoffmann zu beschreiben. Stimmlich, in der Diktion, den Gesten und geistig ist die Rolle wie geschaffen für ihn.«

Diapason über Les Contes d’Hoffmann an der Opéra de Paris, Dezember 2023

Als einer der führenden Tenöre einer neuen Sängergeneration ist Benjamin Bernheim sehr gefragt an den renommiertesten internationalen Opernhäusern. Seine Interpretationen der großen lyrischen Partien von Puccini, Verdi, Donizetti, Gounod oder Massenet sorgen bei Kritikern und Publikum gleichermaßen für Bewunderung. Er wird gerühmt für seine meisterhafte Darstellungskunst und »verlockend schöne Stimme« (Süddeutsche Zeitung) und ist bekannt für makellose Diktion, Vielfalt des Tons und ein erstaunliches Ausdrucksspektrum – all das verrät eine seltene Hingabe an die Kunst und das Handwerk des Singens. »Ich versuche immer, mit allen stimmlichen Farben zu spielen, um eine Geschichte zu erzählen«, äußerte er im Juli 2021 gegenüber GQ Spain. »Das ist mir das Wichtigste: meine Stimme dafür zu nutzen, das Publikum in andere Welten zu versetzen.«

Benjamin Bernheim unterzeichnete im April 2019 einen langfristigen Exklusivvertrag mit Deutsche Grammophon. Sein erstes Album für das gelbe Label, das im darauffolgenden November erschien und Arien aus Opern von Berlioz, Donizetti, Godard, Gounod, Massenet, Puccini, Tschaikowsky und Verdi umfasste, erhielt begeisterte Rezensionen. Die Londoner Sunday Times schrieb, »[Bernheim] scheint dafür bestimmt, der überragende französische Tenor unserer Zeit zu sein. Die Arien aus Werther, Roméo et Juliette, Manon, Faust, Berlioz’ Damnation und, eine Rarität, Godards Dante zeigen einen feinsinnigen Künstler, dessen Verbindung von Text und Musik diesen unterschätzten Werken besonderen Zauber verleiht.«

In seinem nächsten Album, Boulevard des Italiens, ging Bernheim der Geschichte der italienischen Oper in Paris nach. Mit dem Orchestra del Teatro Comunale di Bologna und dem Dirigenten Frédéric Chaslin hat er Arien von Cherubini, Spontini, Donizetti, Verdi, Puccini und Mascagni aufgenommen – alle in französischer Sprache. Das BBC Music Magazine begrüßte die im April 2022 erschienene Veröffentlichung: »Mit seiner sehr klaren, lyrisch charmanten Stimme singt Bernheim einen traumhaften Puccini. Aber auch weniger Bekanntes bietet er in schönster Hülle und Fülle dar: elegant gelassen in Donizettis La favorite, voll heroischem Verve in Spontinis La vestale und mühelos dem hohen C mächtig in Cherubinis Ali Baba …«.

Im August 2024 legt der Tenor nun sein erstes Liederalbum vor, Douce France – Mélodies & Chansons. Gemeinsam mit seiner musikalischen Partnerin Carrie-Ann Matheson erkundet er die französische Romantik in Werken von Berlioz (Les nuits d’été), Chausson (Poème de l’amour et de la mer) und Duparc, sowie klassische Chansons von Brel, Kosma und Trenet.

Die Saison 2023/24 begann Bernheim mit seinem Rollendebüt als Ruggero in Puccinis La rondine am Opernhaus Zürich. Es folgten die Titelrollen in Offenbachs Les contes d’Hoffmann an der Opéra de Paris und Massenets Werther erneut in Zürich (»Bernheims Auftritt war meisterlich … Leidenschaft und Trauer erfüllten die leisen Passagen, während seine hohen Töne vor Leuchtkraft und Verzweiflung strahlten« – Bachtrack). Nach seinem Hausdebüt an der Metropolitan Opera im Oktober 2022 als Herzog in Rigoletto kehrte er im März 2024 zurück als Roméo in Gounods Roméo et Juliette (»Bernheim, ganz Dichter wie Sänger, verstand es, satten Klang elegant einzusetzen, und wechselte mit geschmeidiger Nahtlosigkeit zwischen den Registern« – The New York Times), und im Juni stand er als Werther auf der Bühne der Mailänder Scala. Im Laufe der Saison war Bernheim in Liederabenden an der Mailänder Scala und der Wiener Staatsoper mit Carrie-Ann Matheson zu erleben, im Oktober in einer Operngala in der Philharmonie Luxemburg und im April und Mai in Konzerten mit der Sopranistin Lisette Oropesa in Paris, Mailand und Baden-Baden.

Am 11. August 2024 wirkte Bernheim bei der Abschlusszeremonie der Olympischen Spiele in Paris mit, er begeisterte das Publikum mit seiner Darbietung von Faurés Hymne à Apollon. Deren Melodie hatte Fauré von einem antiken Gesang übernommen, den man in den Ruinen von Delphi auf Steintafeln gefunden hatte, und seine neue Fassung wurde während des ersten Olympischen Kongresses aufgeführt, der Geburtsstunde der Wettkämpfe der Neuzeit.

Als Hoffmann steht Bernheim in diesem Sommer bei den Salzburger Festspielen auf der Bühne (13. bis 30. August) und zu Beginn der nächsten Saison nimmt er die Rolle an der Metropolitan Opera in New York wieder auf (24. September bis 18. Oktober). Außerdem wird er in Los Angeles (9. November), Wien (14. November), Prag (19. November), Paris (24. November) und Monte Carlo (9. Februar 2025) Liederabende mit dem Repertoire von Douce France geben. In der kommenden Spielzeit wird er in der Titelrolle von Massenets Werther am Théâtre des Champs-Élysées in Paris (März/April) erwartet, ebenso wie als Roméo in Gounods Roméo et Juliette an der Wiener Staatsoper (Mai) und als Des Grieux in Massenets Manon an der Opéra de Paris (Mai/Juni).

1985 in Paris geboren und in Genf aufgewachsen, wurde Benjamin Bernheim schon als Kind von seinen opernbegeisterten Eltern an das Singen herangeführt. Mit zehn Jahren trat er in den Kinderchor des Genfer Konservatoriums ein und entdeckte bald danach seine Liebe zur Oper, als der Chor in Cavalleria rusticana und Pagliacci am Grand-Théâtre in Genf mitwirkte. Bernheim studierte am Konservatorium in Lausanne bei Gary Magby, nahm an Meisterkursen von Giacomo Aragall teil und besuchte Carlo Bergonzis renommierte Accademia Verdiana in Busseto.

2008 ging Bernheim ans Internationale Opernstudio der Oper Zürich. Zwei Jahre später wurde er dort Mitglied des angesehenen Ensembles und war schon bald sehr gefragter Gast an den führenden internationalen Opernhäusern in Rollen wie Alfredo, Rodolfo und Lenski, hinzu kamen Auftritte bei den Salzburger Pfingst- und Sommerfestspielen. Neben seiner intensiven Opernarbeit ist er inzwischen auch zunehmend als Konzertsänger und in Solorecitals tätig.

2020 erhielt Bernheim die Auszeichnung als »Opernsänger des Jahres« bei den Victoires de la Musique, den angesehensten klassischen Musikpreisen in Frankreich. Das Syndicat professionnel de la critique de théâtre, musique et danse wählte ihn zum »Musiker des Jahres«. Sein erstes DG-Album trug ihm neben dem Opus Klassik in der Kategorie »Nachwuchskünstler des Jahres« (2020) auch einen Diapason d’or und einen Choc de Classica ein und war unter anderem für The Sunday Times das »Album der Woche«. Im Februar 2022 wurde Benjamin Bernheim von der französischen Kulturministerin zum Chevalier de l’ordre des Arts et des Lettres ernannt. 2024 wurde er erneut als »Opernsänger des Jahres« bei den Victoires de la Musique ausgezeichnet.

8/2024

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