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Dietrich Fischer-Dieskau
Dietrich Fischer-Dieskau

Hinhören, was einem die Musik sagt

Dietrich Fischer-Dieskau
© Siegfried Lauterwasser / DG
26.10.2022

Anlässlich des 10. Todestages von Dietrich Fischer-Dieskau veröffentlicht Deutsche Grammophon jetzt ein 107 CD Box-Set mit sämtlichen Liedeinspielungen, die der große deutsche Bariton in seiner 50-jährigen Zusammenarbeit mit dem Gelben Label aufgenommen hat. Diese beeindruckende Edition kommt wie das Logbuch der Karrierereise eines der bedeutendsten Sänger des 20. Jahrhunderts daher. Sie begann 1948, als der gerade einmal 23-jährige Dietrich Fischer-Dieskau Schuberts “Winterreise” im Radio sang. Dieses Ereignis öffnete ihm Tür und Tor zur großen Welt der Musik – umgehend folgte der Ruf an die Städtische Oper Berlin und schon ein Jahr später fanden die ersten Schallplattenaufnahmen mit einem Quartett aus Puccinis “La Bohème” und den “Vier ernsten Gesängen” von Johannes Brahms statt. Damit begann eine über 50 Jahre anhaltende, beispiellose Karriere, die den Sänger in alle großen Opernhäuser und auf die bedeutendsten Konzertbühnen der Welt führte.

Der echte Interpret

Der Ruf Fischer-Dieskaus, der seine aktive Laufbahn als Sänger 1992 beendete, ist vor allem der eines Liedsängers – was Wunder, bei einem Repertoire von mehr als 3.000 Liedern! Es ist vor allem die Tradition des romantischen Kunstlieds, mit der er bis heute in Verbindung gebracht wird, etwa seiner Interpretationen von Schuberts großen Liederzyklen “Die schöne Müllerin”, “Winterreise” und “Schwanengesang” wegen, die er im Laufe der Jahre mehrfach aufnahm.  

Fischer-Dieskau hat sich jedoch nicht nur solcher Komponisten wie Franz Schubert, Robert Schumann, Johannes Brahms oder Hugo Wolf angenommen. Mit gleicher Hingabe widmete er sich auch den Komponisten der Moderne, darunter Arnold Schönberg, Charles Ives, Anton Webern, Othmar Schoeck oder Hans-Werner Henze. 

Bis heute werden Fischer-Dieskaus interpretatorische Intelligenz, die perfekte sprachliche Beherrschung, die Farbschattierungen und Nuancen seiner Stimme bewundert. Vermeintlich unterschiedliche Musik, sagte er einmal, habe oft ganz ähnliche Ausdrucksspektren: Einerseits habe Schubert in seinen Liedern unglaubliche dramatische Ausbrüche gehabt, auf der anderen Seite habe jede gute Opernpartie auch fabelhafte Pianophrasen. “Man muss nur genau hinhören: Was sagt einem die Musik in diesem Moment!”. Wenn er sang, dann mit aller Hingabe – mit cool bleiben sei es nicht getan, sagte er. Man müsse dieselbe Hitze erreichen, die der Komponist hatte, als er das Werk schrieb. “Dann, und nur dann, tritt der echte Interpret zutage, der durch sein gefülltes Herz, sein starkes Gefühl mit dem, was er singt, ganz von allein in eine andere Sphäre gerät.” Dieses Credo ist auf jeder einzelnen CD der Edition zu spüren, von den frühen Aufnahmen mit Hertha Klust zu Beginn der Fünfzigerjahre, über Mahlers “Lied von der Erde”, dirigiert von Josef Krips – die Einspielung wurde extra für diese Box wieder verfügbar gemacht –, bis hin zum “Italienischen Liederbuch” von Hugo Wolf, das er 1978 gemeinsam mit Christa Ludwig und Daniel Barenboim aufnahm. 

Archiv-Schätze in DOLBY ATMOS

Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung dieser herrlichen Box sind nicht weniger als 24 E-Alben verfügbar gemacht worden, darunter eine EP mit sechs bisher unveröffentlichten Aufnahmen: Einspielungen von Schubert, Schumann und Brahms, gehobene Schätze etwa die einzige Aufnahme der “Sapphischen Ode” aus Brahms‘ “Fünf Liedern für tiefe Stimme und Klavier” op. 94 von Fischer-Dieskau. Oder die beiden Lieder “Ihr Bild” und “Das Fischermädchen” aus Schuberts “Schwanengesang”. Der erst 23-jährige Bariton hatte bei Probeaufnahmen im März 1949 mit seinem außergewöhnlichen Talent alle begeistert, gleichwohl sollten die Tondokumente für die nächsten 73 Jahre im Archiv schlummern – ein Schatz, der nun endlich gehoben wurde. Zwei ebenfalls legendäre Fischer-Dieskau-Aufnahmen sind nun zudem in DOLBY ATMOS zu erleben: Schuberts “Winterreise” mit Gerald Moore am Klavier aus dem Jahre 1972 und Orchesterlieder von Gustav Mahler, dirigiert von Rafael Kubelík und Karl Böhm, deren Aufnahmen in den Jahren 1963 bis 1970 entstanden. Opulenter kann ein Jubiläum kaum begangen werden.  

 


 
 
 

Dietrich Fischer-Dieskau - Complete Lieder Recordings on Deutsche Grammophon Cover
DIETRICH FISCHER-DIESKAU Complete Lieder Recordings on DG
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