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Gustavo Dudamel
Gustavo Dudamel

Der Star von Los Angeles

Gustavo Dudamel © Rainer Maillard / DG
© Rainer Maillard / DG
21.10.2009

Er ist der Star unter den jungen Dirigenten, einer, dem die Klassikwelt so ziemlich alles zutraut: Gustavo Dudamel, der Steilaufsteiger aus Venezuela, der eindrucksvoll nicht nur Talent bewiesen, sondern auch eine alternative, unakademische Ausbildung populär gemacht hat, die in seiner Heimat Musik mit Sozialarbeit verknüpft ist. Seit zwei Jahren leitet er bereits die Göteborger Symphoniker und vor einigen Tagen begannen die Feierlichkeiten zu einem nächsten großen Schritt nach oben. Zunächst dirigierte Gustavo Dudamel Beethovens „Neunte“ vor 18.000 Fans im „Hollywood Bowl“ bei freiem Eintritt als populären Einstand seines Amtsantritts am Pult der Los Angeles Philharmonic. Das eigentliche Inaugural-Konzert aber gab der charmante Energetiker am 8.Oktober in der Walt Disney Hall. Diesmal stand neben der Uraufführung von John Adams „City Noir“ ein Klassiker der spätromantischen Sinfonik auf dem Programm: die „1.Sinfonie“ von Gustav Mahler. Sie wurde von den Spezialisten des Online-Services DG Concerts aufgezeichnet, steht vom 20. Oktober an allen Dudamel- und Mahler-Fans zum Download zur Verfügung. Am 24. November dann erscheint das gesamte Konzert inklusive der Uraufführung von John Adams „City Noir“ auf DVD.

Und was einen dabei erwarten könnte, fasste der Feuilletonist der Wochenzeitung „Die Zeit“ Claus Spahn vor kurzem pointiert zusammen. Als Rezensent hat er Konzerte des Dirigenten erlebt und dabei feststellen können, mit welcher Verve der Newcomer sowohl seine Musiker als auch sein Publikum mitzureißen versteht: „Vorn am Pult gibt Gustavo Dudamel das Kommando zum Sturm. Ein begeistertes Leuchten steht ihm beim Dirigieren in den Augen, befeuernd sind seine Armbewegungen und in den Fortissimostellen biegt er den Rücken so weit nach hinten, als wolle er den Himmel umarmen. Er verstehe gar nicht, sagt er, warum die klassische Musik in Europa im Ruf stehe, elitär und abgehoben zu sein, während sie in seiner Heimat als etwas sehr, sehr Lebensnahes und Existenzielles empfunden werde.“

Gustavo Dudamel stammt aus Barquisimento, einer Stadt rund 350 Kilometer westlich von Caracas. Musikalisch fiel er auf, weil er schon als kleines Kind bei Festen von den Klängen um ihn herum wie gefangen war. Als Zehnjähriger begann er mit der Geige, mit Zwölf dirigierte er zum ersten Mal ein Orchester, mehr durch Zufall, denn er ersetzte einen erkrankten Kollegen. Er machte seine Sache gut, Dudamel ging daraufhin bei Rodolfo Saglimbeni und José Antonio Abreu, dem Initiator des Sistema, in die Lehre und avancierte mit 14 zum künstlerischen Leiter des Amadeus Chamber Orchestra in seiner Heimat. Noch als Jugendlicher wurde er in die Welt geschickt, um sich zu bewähren.

Er gewann den Gustav-Mahler-Dirigierwettbewerb in Bamberg, gab als 18jähriger sein Debüt mit dem Simón Bolívar Youth Orchestra Of Venezuela in der Berliner Philharmonie und wurde in Windeseile vom Geheimtipp zum spektakulären Newcomer in der internationalen Dirigentenszene, der, wie Claus Spahn feststellt, genau das hat, was vielen etablierten Kollegen fehlt: „Es hat einen entwaffnenden Charme, wie Gustavo Dudamel alles, was auf seinem Dirigentenpult landet, vor Vitalität schier bersten lässt. Überall sucht er den Rausch, den Übermut, die Ekstase. Er ist ein Rhythmiker und Mambotänzer am Pult, er liebt es, die Klangenergien des Orchester bis zum Gehtnichtmehr zu stauen, um den Druck dann in einer spektakulären Entladung entweichen zu lassen.“

Und tatsächlich, das Wunder ist geglückt. „Gustavo Dudamel versetzt L.A. in einen Rausch“ titelte Manuel Brug für welt.de und die amerikanischen Kollegen waren ähnlicher Meinung. So schrieb die „New York Times“ von einem „Wunderkind“ und vergaß nicht zu erwähnen, dass ihm im Anschluss an seinen Mahler zehn Minuten tosender Applaus vom Publikum geschenkt wurden. Schließlich waren ja auch die Voraussetzungen für ein Meisterstück gegeben. Dudamel steht einem der besten und profiliertesten Orchester Amerikas vor und war entschlossen, aus dem Abend ein rauschendes Musikfest zu machen. Er hatte darüber hinaus mit einer viel beachteten Einspielung von „Mahler 5“ bereits bewiesen, dass er zu den Dirigenten gehört, der die passende Balance von Emotion und Strukturbewusstsein an der Tag legt, um die komplexen Klangarchitekturen des visionären Komponisten überzeugend umzusetzen. Nun knüpft er mit „Mahler 1“ an diese Vision an und die Aufnahme des Inauguralkonzerts sind zunächst in der Audio-Version bei DG Concerts und von November an als DVD im physischen Handel zu erleben.

Wenn Sie mehr über Gustavo Dudamel erfahren möchten, besuchen Sie die Künstlerporträtseite des Dirigenten bei KlassikAkznete.

Das Antrittskonzert von Gustavo Dudamel beim Los Angeles Philharmonic Orchestra können Sie sich auf der Website von Arte anschauen.

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