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Maria Joao Pires
Maria Joao Pires

Verwandte Seelen

14.01.2005

Es ist eine delikate Angelegenheit, vierhändig zu spielen. Wenn zwei Musiker sich ein Instrument teilen, müssen beide in der Lage sein, sich zurück zu nehmen und zugleich das gemeinsame Ziel eines kohärenten Ausdrucks vor Augen haben. Die portugiesische Pianistin Maria João Pires und ihr brasilianischer Kollege Ricardo Castro erscheinen unter dieser Voraussetzung als ideales musikalisches Paar. Denn ihnen gelingt eine Näherung an Schuberts vierhändige Werke, die intensiver und zugleich facettenreicher kaum sein könnte.

Caxias ist ein kleiner Ort auf dem Weg von Estoril nach Lissabon. Und seine Kirche Igreja da Cartuxa ist nicht nur ein malerisches Gebäude, sondern verfügt auch über eine ausgezeichnete Akustik für Kammermusik. Für die Pianistin Maria João Pires war sie daher die erste Wahl, als es darum ging, nach zweijähriger Pause wieder vor die Mikrofone zu treten. Das Jahr über in der Künstlerkolonie Belgais beheimatet, hat sie ein sensibles Gespür für die richtige Atmosphäre, die bestimmte Werke brauchen, um in einer möglichst perfekten Form erstrahlen zu können. So rückten also im Mai 2004 die Techniker an und funktionierten das Gotteshaus in ein Studio um. Ein ausgezeichneter Yamaha-Flügel wurde aus Spanien herangeschafft und die Aufnahmen konnten beginnen. Dabei hatte das Duo Pires und Castro wenig Anlaufschwierigkeiten zu überwinden. Bereits seit zwei Jahren waren sie in Madrid, Wien oder auch Zürich mit Programmen aufgetreten, die sie solistisch und vierhändig gemeinsam gestalteten. Ihre Freundschaft reichte sogar bis 1990 zurück, wo sie sich zum ersten Mal begegneten und schnell eine besondere intellektuelle Nähe beim Zugang zur Musik entdeckten.

 

So wurde munter aufgenommen, zunächst die “Lebensstürme (op. post. 144)”, in einem Rutsch, lediglich unterbrochen durch eine Aufwärmpause, weil die Witterung für die Jahreszeit zu kalt war und die Finger ungelenkiger werden ließ. Als nächstes nahmen die Künstler die wunderbare “Fantasie f-Moll D 940” in Angriff und schufen eine leichte, zwischen Intimität und Witz changierende Interpretation. Dann fehlte noch das “Rondo in A-Dur, D 951”, das den Beteiligten ebenfalls ausgesprochen unbeschwert von der Hand ging. Um die Farben der Aufnahme möglichst vielfältig leuchten lassen zu können, wurden daraufhin noch zwei Solo-Sequenzen eingespielt, wobei allerdings zwischendurch die Kirche wieder für den Gottesdienst frei gemacht werden musste. Castro ließ sich zwei Tage Zeit, eine seinen Vorstellungen möglichst nahe kommende Version der pathetischen, wuchtigen “Sonate A-moll, D784” festzuhalten, schließlich komplettierte Pires das Programm um die charmant eingängige “Sonate A-Dur, D 664” und die Techniker durften wieder einpacken und die Aufnahmen zum Mastering geben. Geblieben ist eine Doppel-CD, deren ungewöhnliche emotionale Qualität und interpretatorische Dichte nicht nur Schubert-Fans faszinieren wird.

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