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Charmanter Star-Pianist – Große Jubiläumsedition von Paul Badura-Skoda

Paul Badura-Skoda
27.09.2017

Sein kommunikativer Charme ist legendär. Paul Badura-Skoda versteht es, auch ernste Dinge mit einer Prise Ironie und einem sicheren Gefühl für die Pointe zu vermitteln.

Wiener Charme: Paul Badura-Skoda

Gefragt, worin das Geheimnis seines Mozartspiels besteht, antwortet er in einem Interview Bruce Duffie: “Oh, das kann ich Ihnen nicht sagen. Das würde mich ruinieren. Jeder wüsste es dann, also behalte ich es lieber für mich.” Das Betriebsgeheimnis der Kunst gibt man nicht gerne preis, und wenn man, wie Paul Badura-Skoda, ein gelehrter Pianist ist, der ohnehin viel Lesenswertes über die Klavierkunst geschrieben hat, dann bleibt wahrscheinlich auch nur die musikalische Demonstration, das Spiel selbst.

Oder hat Paul Badura-Skoda etwas zu verbergen? Ist das Geheimnis seines überwältigenden Mozartspiels, das so erstaunlich sanft perlt und niemals ins Stocken gerät, womöglich zu trivial, um es in einem Interview mitzuteilen? Klar ist, dass es ihm zufällt. Er besitzt von Natur aus ein Organ für Mozart und die anderen Wiener Klassiker. Aber auch Schubert und Chopin, Schumann und Brahms liegen ihm. Er durchdringt die Romantik mit allen Fasern seiner künstlerischen und intellektuellen Persönlichkeit.

Kometenhafter Aufstieg: Über Nacht berühmt

Dabei lässt er kein Detail aus. Besessen widmet er sich jeder Note, kostet jede musikalische Schönheit aus, die ein Mozart oder Haydn, ein Beethoven oder Schubert geschaffen hat. Wer Paul Badura-Skoda hört, der lernt den ganzen Haydn, den ganzen Beethoven kennen. Der österreichische Meisterpianist hat immer den Komponisten ins Zentrum seiner Aufmerksamkeit gerückt. Ihm ist es nie darum gegangen, sich selbst in den Vordergrund zu spielen.

Dass er mit dieser eher konservativen, nicht gerade spektakulären Strategie das Publikum zu begeistern und der klassisch-romantischen Tradition neue Nuancen abzugewinnen weiß, bleibt der eigentliche Clou seines großartigen Klavierspiels, mit dem er schon früh Aufmerksamkeit erregte. Paul Badura-Skoda war Anfang 20, als ihn Herbert von Karajan und Wilhelm Furtwängler entdeckten. Die Konzertauftritte mit diesen beiden Giganten machten den jungen Mann über Nacht berühmt.  

Elektrisierende Aufnahmen: Prächtige Edition

Paul Badura-Skoda nutzt seine Chance, legt denkwürdige Live-Performances hin und sucht immer wieder das Studio auf. Es sind die 1950er Jahre. Die Plattenindustrie boomt. Freiräume entstehen. 1949 hatte sich bereits das amerikanische Klassiklabel Westminster Records gegründet, das berühmt werden sollte für seinen natürlich ausbalancierten Klang. Paul Badura-Skoda ist einer der beliebtesten Künstler des Labels. Er darf experimentieren. “Schon bald räumte man mir bei Westminster”, so der Pianist, “ein in der Schallplattengeschichte seltenes Privileg ein: Neben den gewünschten´Blockbustern‘ durfte ich aufnehmen, was ich wollte. Und ich tat es auch.”

Die Ernte ist enorm, wie die jetzt aus Anlass seines 90. Geburtstags erschienene Edition mit den Aufnahmen bei Westminster Records beweist. “The Paul Badura-Skoda Edition” umfasst 20 CDs, darunter 18 Tonträger, die erstmals in digitaler Gestalt erscheinen. Die Aufnahmen stammen aus den Jahren 1951 bis 1965. Im Zentrum steht klassisches und romantisches Repertoire. Aber auch hinreißende Partiten von Bach und elektrisierende Werke innovativer Komponisten wie Skrjabin und Ravel bietet die Edition, die der Pianist maßgeblich mitgestaltet hat. Das 48-seitige Booklet rundet die edle Ausgabe, die in Form von 3 e-Alben auch digital erscheint, gelungen ab.          

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