Eine Geschichte von Liebe und Tod – Deutsche Grammophon veröffentlicht Tristan & Isolde von den Bayreuther Festspielen 2024 als faszinierendes Filmerlebnis

»Es ist ein Tristan, der der Wagner-Weihestätte würdig ist …
Die Besetzung in Bayreuth war unvergleichlich,
das Orchester glänzte in der einzigartigen Akustik des Theaters« (Opera Today)
Thorleifur Örn Arnarsson gibt sein Regiedebüt in Bayreuth
in einer von Semyon Bychkov dirigierten Produktion
Andreas Schager und Camilla Nylund brillieren als Tristan und Isolde,
an ihrer Seite Günther Groissböck, Christa Mayer und Olafur Sigurdarson
Tristan & Isolde erscheint digital und auf Blu-ray am 4. Juli 2025
Deutsche Grammophon veröffentlicht die Filmfassung von Wagners Tristan und Isolde von den letztjährigen Bayreuther Festspielen. Mit der enigmatischen Neuproduktion feiert der isländische Regisseur Thorleifur Örn Arnarsson sein Bayreuth-Debüt, am Dirigentenpult ist Semyon Bychkov zu erleben. Die Titelrollen verkörpern Andreas Schager und Camilla Nylund, an der Spitze eines herausragenden Sängerensembles mit Günther Groissböck (König Marke), Christa Mayer (Brangäne) und Olafur Sigurdarson (Kurwenal). Die geheimnisvolle Ambivalenz der Inszenierung wurde durch die Bühnenbilder von Vytautas Narbutas, die Lichtgestaltung von Sascha Zauner und die Kostüme von Sibylle Wallum eindrucksvoll akzentuiert.
Im Rahmen der globalen Medienpartnerschaft von Deutsche Grammophon und den Bayreuther Festspielen erscheint Tristan & Isolde in der Filmregie von Michael Beyer am 4. Juli 2025 digital und auf Blu-ray (2 Discs). Drei Wochen später, am 25. Juli, wird die diesjährige Neuproduktion von Die Meistersinger von Nürnberg live auf STAGE+ übertragen. Die Streaming-Plattform bietet zudem eine umfangreiche Sammlung weiterer Aufführungen der Bayreuther Festspiele.
Wagner verfasste das Libretto für Tristan und Isolde selbst, basierend auf einer mittelalterlichen Legende. Vor der eigentlichen Handlung der Oper hat Tristan, ein Ritter aus Cornwall, den mit der irischen Prinzessin Isolde verlobten Morold im Kampf getötet. Schwer verwundet begibt sich Tristan zu Isolde, die für ihre Heilkräfte bekannt ist. Obwohl sie seine wahre Identität erkennt, bringt sie es nicht über sich, Rache zu nehmen, sondern pflegt ihn gesund. In dieser ersten Begegnung, so Dramaturg Andri Hardmeier, erleben beide etwas Einzigartiges: »den Moment des Sich-Erkennens – oder vielmehr des Von-jemandem-erkannt-worden-Seins«. Aus Loyalität kehrt Tristan später nach Irland zurück, um im Auftrag seines Onkels, König Marke, um Isoldes Hand zu werben. Als der Vorhang sich hebt, befinden sie sich bereits auf der Seereise nach Cornwall.
In der Originalfassung beabsichtigt Isolde während der Überfahrt, Tristan und dann sich selbst mit Gift zu töten, doch ihre Dienerin Brangäne ersetzt das Gift durch einen Liebestrank. In Arnarssons Inszenierung gibt es keinen Austausch, die Giftphiole bleibt ungeöffnet. »Da sich bei Wagner die beiden bereits in der Vorgeschichte verliebt haben, habe ich nie an die Notwendigkeit dieses Liebestranks glauben können«, erklärt der Regisseur. »In dem Moment, in dem Tristan sich entscheidet, das sühnende Gift zu trinken, hat er Isolde bewiesen, dass er alles zu geben bereit ist.« Der zweite Akt ist eine ausgedehnte Liebesszene, die in der Entdeckung der Liebenden durch den König gipfelt. Nun trinkt Tristan tatsächlich das Gift und lässt genug für Isolde, damit sie ihm am Ende des dritten Akts in den Tod folgen kann.
Andreas Schager wurde von der Financial Times als »ein in nahezu jeder Hinsicht unübertroffener Tristan« gefeiert, »kraftvoll, stimmgewaltig und in seinem Leiden vor Intensität bebend«. Die New York Times lobte Camilla Nylunds sensible Interpretation der Isolde: »Ihr krönendes ›Mild und leise‹, besser bekannt als ›Liebestod‹, war gleichermaßen formvollendet wie euphorisch.« nmz nannte Christa Mayer eine »mustergültige Brangäne«, während MUSIK HEUTE Olafur Sigurdarsons »enorme Bühnenpräsenz« hervorhob und Günther Groissböcks König Marke »perfekt besetzt« sah.
Wie stets boten Chor und Orchester der Bayreuther Festspiele außergewöhnliche Leistungen. »Im Graben herrschte orchestrale Opulenz«, schreibt die Financial Times, »Semyon Bychkov dirigierte eine langsame und weiträumige Aufführung, bei der die Musik in ein samtiges Kissen reicher Klangfülle sank … sein langsam aufflammender Wagner kam zur vollen Entfaltung und wurde wunderbar gespielt.« Gleichfalls anerkennend konstatiert die New York Times, wie der Dirigent »die Schlüsselmomente auskostete, um die Emotionen des Publikums so souverän zu lenken, wie Wagner es beabsichtigt hatte. Manchmal war die Leidenschaft wie eine Flutwelle; ein andermal voller gespannter Erwartung.«
Thorleifur Örn Arnarsson, Semyon Bychkov und die Hauptdarsteller kehren diesen Sommer für eine Wiederaufnahme von Tristan und Isolde nach Bayreuth zurück. Die Festspiele werden am 25. Juli mit einer Neuinszenierung der Meistersinger von Nürnberg eröffnet, inszeniert von Matthias Davids, der sein Bayreuth-Debüt gibt, und dirigiert von Daniele Gatti. Das diesjährige Programm umfasst außerdem Jay Scheibs Parsifal, Valentin Schwarz’ Ring-Zyklus und Yuval Sharons Lohengrin.
Bayreuther Festspiele 2025
Die Meistersinger von Nürnberg 25. Juli (Livestream auf STAGE+), 2., 5., 11., 14., 19., 22. August
Parsifal 30. Juli, 8., 17., 24., 26. August
Das Rheingold 26. Juli, 15. August
Die Walküre 27. Juli, 16. August
Siegfried 29. Juli, 18. August
Götterdämmerung 31. Juli, 20. August
Tristan und Isolde 3., 10., 13., 23., 25. August
Lohengrin 1., 4., 6., 9. August