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Avi Avital macht Musik mit Il Giardino Armonico und Giovanni Antonini – und erfüllt sich einen Traum

Avi Avital: Concertos
© Harald Hoffmann
01.09.2023

»Genau so will ich Musik machen!«, dachte Avi Avital, als er Il Giardino Armonico und Giovanni Antonini zum ersten Mal live in Jerusalem sah, und er schritt zur Tat. Auf seinem neuen Album arbeitet der charismatische Mandolinist nun mit dem renommierten Ensemble für historische Instrumente und dessen Dirigenten und Gründer zusammen. Gemeinsam interpretieren sie drei Konzerte für Mandoline – von Barbella, Paisiello und Hummel – und auch Avitals eigene Bearbeitungen von Konzerten J. S.Bachs und Vivaldis. Antonini spielt die Blockflöte im Konzert von Bach, während Avital – dank technischer Finessen – alle vier Stimmen im Konzert von Vivaldi übernimmt. Concertos kommt am 17. November 2023 bei Deutsche Grammophon heraus. Das Vivaldi-Konzert und das Andantino von Barbella können bereits jetzt gestreamt oder heruntergeladen werden, während Auszüge aus den Werken von Paisiello und Hummel am 29. September und 27. Oktober erscheinen.

Avi Avital war ein junger Student an der Musikakademie in Jerusalem, als er von einem barockbegeisterten Freund zu einem Konzert von Il Giardino Armonico »geschleppt« wurde, wie er selbst sagt. Eine prägende Erfahrung: »Alles an diesen Musiker:innen war anders – sie spielten Vivaldi mit solch körperlicher Kraft und Ausdrucksstärke.« Auf Concertos ist das Ensemble mit Avital in einem Stück zu erleben, das der Mandolinist sein Lieblingswerk nennt, Vivaldis Konzert in h-Moll, RV 580, ursprünglich für vier Violinen.

Schon lange hatte Avital »klare Vorstellungen« von der Darbietung dieses Vivaldi. Neueste technologische Entwicklungen machten ihre Umsetzung möglich. Er und Antonini beschlossen, mit Mehrspuraufnahmen zu experimentieren, so konnte Avital selbst und in eigener Bearbeitung alle vier Stimmen des Konzerts interpretieren – auf vier unterschiedlichen Mandolinen und zwei Mandolas. Die Folge: Jede Stimme bekommt eine andere Farbe und einen spezifischen Charakter. »Ich bin wirklich stolz auf das Ergebnis«, sagt er. »Man denkt, dass man in einer Liveaufführung ist, als gäbe es Solisten, die miteinander kommunizieren.«

Avitals zweite Bearbeitung gilt J. S. Bach, einem Komponisten, von dem er so viel aufnehmen möchte wie irgend möglich. Hier wandelte er dessen bekanntes Konzert für Violine und Oboe, BWV 1060R, in eine »leichtere und hellere« Fassung für Mandoline und Blockflöte. Avitals Solistenkollege in der Interpretation ist kein Geringerer als Giovanni Antonini selbst, ein Meister jenes Instruments.

Von den drei Originalwerken für Mandoline stammen zwei aus Neapel, der Mandolinen-Stadt schlechthin. Die neapolitanische Kultur ist voller Farben, Gefühl und Theatralik, sagt Avital, Qualitäten, die sich in dem Es-Dur-Konzert spiegeln. Das Werk wird Giovanni Paisiello zugeschrieben und stilistisch trennt es Welten von Vivaldi. »Wir haben uns dafür während der Proben eigene dramatische Geschichten ausgedacht«, sagt Avital. »Die Hörer:innen sind eingeladen, selbst eine zu erfinden.«

Auch der neapolitanische Komponist Emanuele Barbella, 20 Jahre älter als Paisiello, komponierte lebhafte, malerische Melodien, darunter Bühnenwerke für die Commedia dell’arte. Er schrieb eine Reihe von Stücken für Mandoline, beispielsweise das knappe, aber eindrucksvolle D-Dur-Konzert auf diesem Album. Sein zentrales Andantino, sagt Avital, habe die Anmutung eines neapolitanischen Liebesliedes.

Als fünftes und letztes Konzert wählte Avital ein Stück von Johann Nepomuk Hummel, der zu seiner Zeit eher als brillanter Pianist denn als Komponist berühmt war. Seine Musik ist traditioneller als die seines Freundes und Rivalen Beethoven, wurde aber, wie Avital anmerkt, im Hinblick auf den Interpreten und das Konzerterlebnis geschrieben. Hummels G-Dur-Konzert ist voller Humor und Spannung, denn der Musiker wusste, was das Wiener Publikum begeistert. Komponiert für den italienischen Virtuosen Bartolomeo Bortolazzi, trug es dazu bei, die Mandoline im frühen 19. Jahrhundert ins Rampenlicht zu rücken.

Augenfällig die Parallele zwischen Bortolazzi und Avital: In Avitals Händen findet die Mandoline aufs Neue einen ihr gebührenden Platz in der klassischen Musik – dank seines enthusiastischen Interesses an zu Unrecht vergessenen Stücken, dank seiner Bearbeitung von Werken, die für andere Instrumente geschrieben wurden, und dank seiner Aufträge an Komponist:innen der Gegenwart.

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