„Im Grunde sind wir heute nicht weiter als 1947, als die Vereinten Nationen die Teilung Palästinas beschlossen. Schlimmer noch: 1947 hat man sich eine binationale Lösung vorstellen können, 60 Jahre später scheint sie undenkbar.“ Die jüngste Gewalteskalation im Gaza-Streifen verleiht diesem Zitat aus einem Tagesspiegel-Essay Daniel Barenboims aus dem Jahr 2008 beklemmende Aktualität. „Kann eine Situation der Besatzung und Kontrolle über ein anderes Volk mit (Israels) Unabhängigkeitserklärung in Einklang gebracht werden?“, fragte der Dirigent vier Jahre zuvor in seiner Dankesrede zur Verleihung des Wolf-Preises im israelischen Parlament. Sein stets offen bekundeter Zweifel an dem aufrichtigen Willen der Politik zu einer friedlichen Lösung des Nahostkonflikts veranlasste Barenboim zur Gründung des West-Eastern Divan Orchestra. Mit Musikern aus Israel und den Arabischen Staaten beweist er, dass die Besinnung auf gemeinsame Werte den Dialog ermöglicht. Am kommenden Sonntag, 25.11. um 21:45 Uhr wird Daniel Barenboim als Talkgast bei Günther Jauch über die jüngsten Entwicklungen in Gaza sprechen.