Biografie
Rolando Villazón ist ein Musikstar der Superlative, geliebt vom Publikum, gefeiert von der Kritik, zu Gast in den renommiertesten Opernhäusern der Welt. Nicht nur als Sänger hat er sich einen Namen gemacht, sondern auch als Künstlerischer Leiter der Mozartwoche des Mozarteums Salzburg sowie als Regisseur, als Fernseh- und Radiomoderator und als Romanautor.
Auch in der aktuellen Saison prägen besondere Projekte und Rollen sein künstlerisches Schaffen. Zu den jüngsten und kommenden Höhepunkten der Spielzeit 2025/26 gehören sein Regiedebüt an der Metropolitan Opera New York mit einer Neuproduktion von La sonnambula, die Verkörperung des Pelléas in Marco Arturo Marellis Inszenierung von Pelléas et Mélisande an der Wiener Staatsoper sowie die Partie des Eisenstein in Die Fledermaus an der Bayerischen Staatsoper (Dezember/Januar). Darüber hinaus inszeniert er Neuproduktionen von Die Zauberflöte bei der Mozartwoche in Salzburg (Januar) und Rossinis L’italiana in Algeri an der Deutschen Oper Berlin (März/April).
Im nächsten Jahr würdigt Villazón den 270. Geburtstag Mozarts mit einer Europatournee durch neun Städte an der Seite von PRJCT Amsterdam und Maarten Engeltjes (März/April) und mit der Darbietung von Mozart-Arien mit der Kammerakademie Potsdam und François Leleux (Mai). Er gibt Liederabende in Deutschland mit der Pianistin Sarah Tysman (April/Mai/Juni) und dem Harfenisten Xavier de Maistre (Juni), kommt in Linz, Fürth und Iserlohn (Mai) erneut mit der lautten compagney BERLIN zusammen für das Programm Viaggio dell’anima, und steht im Mittelpunkt einer von Christoph Loy inszenierten Zarzuela-Galanacht an der Deutschen Oper Berlin (Juli).
Rolando Villazón wurde 2007 Exklusivkünstler der Deutschen Grammophon und erneuerte seinen Vertrag im Oktober 2012. Auf sein erstes Soloalbum für das Gelblabel, Cielo e mar im Jahr 2008, folgten in den Jahren darauf Händel Arias sowie die Alben Mexico! und La Strada/Songs from the Movies. 2012 ernannte Deutsche Grammophon den Tenor zu ihrem Verdi-Botschafter, und er nahm das Album Villazón Verdi auf, eine Hommage an den großen italienischen Komponisten zu seinem 200. Geburtstag im Jahr 2013. 2014 erschien ein Album mit Mozart-Konzertarien für Tenor, aufgenommen mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Sir Antonio Pappano. 2015 veröffentlichte Deutsche Grammophon Villazóns Treasures of Bel Canto, eine Sammlung wenig bekannter Lieder der vier großen italienischen Opernkomponisten Bellini, Donizetti, Rossini und Verdi in Orchesterfassungen, Gastkünstlerin war Cecilia Bartoli.
Für sein nächstes Studio-Album, Duets (2017) tat Villazón sich mit dem Bassisten Ildar Abdrazakov zusammen, um französische und italienische Opernduette aufzunehmen, begleitet von Yannick Nézet-Séguin und dem Orchestre Métropolitain. Feliz Navidad kam 2018 heraus mit einer Mischung aus traditionellen Weihnachtsliedern, Volksliedern und Balladen in den fünf Sprachen, die Villazón beherrscht. Es folgte 2020 Serenata latina, eine Sammlung neu arrangierter lateinamerikanischer Lieder für Stimme und Harfe, gemeinsam mit Xavier de Maistre.
Rolando Villazóns Opern-Diskografie umfasst Gesamtaufnahmen von La traviata, La Bohème und Werther sowie auf DVD Manon, Roméo et Juliette und L’elisir d’amore. 2012 begann er ein Projekt zur Aufnahme der reifen Mozartopern mit Yannick Nézet-Séguin. Die erste der Reihe, Don Giovanni, erschien 2012, es folgten Così fan tutte (2013), Die Entführung aus dem Serail (2015), Le nozze di Figaro (2016), La clemenza di Tito (2018) und Die Zauberflöte (2019).
Sein jüngstes DG-Album ist Orfeo son io, aufgenommen mit L’Arpeggiata und deren Gründerin und Leiterin Christina Pluhar. Villazón interpretiert Auszüge aus Monteverdis Orfeo und weitere Werke über Orpheus von Gluck, Peri und Sartorio, ergänzt durch Lieder des 20. Jahrhunderts von Carlos Gardel und Luis Bonfá. Orfeo son io erscheint am 21. November 2025.
Rolando Villazón kam in Mexico City zur Welt. Er studierte am Nationalkonservatorium seines Heimatlandes, bevor er zu Nachwuchsprogrammen der Pittsburgh Opera und San Francisco Opera zugelassen wurde. 1999 gelang ihm der internationale Durchbruch, als er beim Operalia-Wettbewerb von Plácido Domingo mehrere Hauptpreise gewann. Seither ist er weltweit an allen großen Häusern aufgetreten. Zu seinen wichtigsten Partien zählen Alfredo in La traviata, Des Grieux in Manon, der Herzog in Rigoletto, Nemorino in L’elisir d’amore und die Titelrolle in Werther sowie Gounods Roméo und Faust, Offenbachs Hoffmann, Puccinis Rodolfo (La Bohème), Tschaikowskys Lenski (Eugen Onegin) und Verdis Don Carlo.
Auf der Bühne wie auch im Aufnahmestudio hat Mozart eine zentrale Stellung in Villazóns Arbeit eingenommen. Zu den Mozart-Aufführungen des Sängers gehören die Titelpartie von Lucio Silla, Alessandro in Il re pastore, Don Ottavio in Don Giovanni und Ferrando in Così fan tutte. Im Festspielhaus Baden-Baden sang er Don Ottavio, Ferrando, Belmonte (Die Entführung aus dem Serail), Basilio (Le nozze di Figaro), die Titelrolle in La clemenza di Tito und, in einem ersten Ausflug ins Bariton-Repertoire, Papageno (Die Zauberflöte) – diese Aufführungen wurden alle live zur Veröffentlichung bei Deutsche Grammophon aufgenommen.
Weitere Höhepunkte seiner Arbeit im Opernhaus waren die Rollen des Robert Falcon Scott bei der Uraufführung von Miroslav Srnkas Oper South Pole in München (2016) und des Michel in Martinůs Juliette in Berlin (2016). Seither hat er gefeierte Rollendebüts gegeben in den Titelrollen von Monteverdis L’Orfeo (Bremen 2016) und Il ritorno d’Ulisse in patria (Paris 2017) sowie als Pelléas in Debussys Pelléas et Mélisande (Berlin 2018), Loge in Wagners Das Rheingold (Berlin 2022), Gabriel von Eisenstein in Johann Strauss‘ Die Fledermaus (St. Gallen 2024) und als Mozarts Idomeneo (Berlin 2025).
Gefeiert für seine Konzerte und Recitals, hat Rolando Villazón mit führenden Orchestern und Dirigenten zusammengearbeitet, unter anderem mit Plácido Domingo, dem Münchner Rundfunkorchester und Gianandrea Noseda bei den Salzburger Festspielen; Cecilia Bartoli und dem Orchestra La Scintilla in verschiedenen europäischen Städten; sowie Yannick Nézet-Séguin und dessen Orchestre Métropolitain in Montreal. Er gab Recitals mit Gerold Huber in Deutschland und Österreich, mit Daniel Barenboim an der Mailänder Scala und der Berliner Staatsoper und mit seiner häufigen musikalischen Partnerin Carrie-Ann Matheson unter anderem bei den Salzburger Festspielen, an der Pariser Opéra, in der Salle Gaveau und im Münchner Prinzregententheater.
2011 erregte Rolando Villazón Aufsehen mit seiner ersten Regiearbeit, Massenets Werther an der Opéra de Lyon. Es folgten seine Inszenierung von Donizettis L’elisir d’amore in Baden-Baden 2012 (wo er auch die Rolle des Nemorino sang), und drei Debüts in der Saison 2014/15: Donizettis Viva la mamma in Wien, Puccinis La rondine in Berlin und La traviata in Baden-Baden. Des Weiteren inszenierte Villazón Donizettis Don Pasquale (Düsseldorf 2017), Strauß’ Die Fledermaus (Berlin 2018), Rameaus Platée (Dresden 2019), Bellinis La sonnambula (Paris 2021) und Rossinis Il barbiere di Siviglia (Salzburg 2022).
In der britischen TV-Reihe Popstar to Operastar war Rolando Villazón als Mentor und Juror zu sehen. Außerdem trat er in verschiedenen Sendungen für die BBC und das ZDF auf, darunter vier Jahre lang als Ko-Moderator bei der Verleihung der ECHO-Klassik-Preise sowie als Gastgeber der Sendung Stars von Morgen auf ARTE. Darüber hinaus ist er regelmäßig im französischen Radio Classique und mit Furioso! Die Rolando Villazón Show auf Klassik Radio in Deutschland zu hören. Sein erster Roman, Malabares, erschien 2013 in Spanien und Mexiko, die deutsche Übersetzung Kunststücke kam ein Jahr später heraus. Es folgten Lebenskünstler (2017) und Amadeus auf dem Fahrrad (2020).
Rolando Villazón wurde mit dem renommierten französischen Titel Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres ausgezeichnet und erhielt 2024 den Europäischen Kulturpreis. Zudem ist er Botschafter der RED NOSES Clowndoctors International, einer künstlerischen Organisation, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen Freude bringt.
11/2025