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Avi Avital
Avi Avital

Avi Avital – der Mandolinen-Virtuose im exklusiven Interview

Avi Avital
© Harald Hoffmann / DG
09.05.2017

Für sein neues Album  "Avital meets Avital"  hat sich Avi Avital mit seinem Musikerfreund und Jazz-Bassisten Omer Avital zusammengetan. Ab dem 02.06.2017 kann man das Ergebnis in voller Länge genießen. Vorher plaudert er mit uns über seine Liebe zu Filmen, warum Mark Rothko sein Lieblingskünstler ist und wer sein persönliches Vorbild ist. Erfahren Sie mehr und lesen Sie weiter…

1. Was hätten Sie beruflich gemacht, wenn Sie kein Musiker geworden wären?

Filmproduzent, da mich Kino schon immer fasziniert hat. Neben dem Anschauen der Filme hat mich bereits damals vor allem die Produktion interessiert. Die Kunst des Filmemachens lässt sich sogar mit meinem Job als Musiker vergleichen, nur dass Filmproduzenten statt mit Musik mit Bildern als Material arbeiten.

2. Könnten Sie wählen, in welcher Zeit hätten Sie dann gern gelebt?

Ich denke, dass die ersten Jahre des 20. Jahrhunderts sehr aufregend waren  – La “Belle Époque” in Paris. Ansonsten in den 60er Jahren. Beide Perioden stehen für eine Explosion an Kreativität und Innovation.

3. Welchen Komponisten der Vergangenheit würden Sie bitten, ein Stück für Sie zu komponieren?

Das ist eine ganz leichte Frage: Johann Sebastian Bach.

4. Welchem Maler aus Vergangenheit oder Gegenwart hätten Sie gern einmal Modell gesessen?

Mark Rothko ist momentan einer meiner Lieblingskünstler. Jedes seiner (sehr abstrakten) Gemälde projiziert eine destillierte, aber komplexe Emotion.

5. Wer ist ihr persönliches Vorbild – sowohl musikalisch als auch generell?

Gott sei Dank habe ich nicht nur eins sondern viele! Ich denke, jeder mit einer brillanten Fähigkeit und Authentizität hat eine gute Chance, mein Idol zu werden. Ich mag Leute, die ihre Träume sehr ehrgeizig verfolgen und damit über sich selbst hinauswachsen. Ich lerne viel von diesen Menschen.

6. Welche 3 Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?

Einen Stift, ein Notizbuch und eine Gitarre.

7. Welches nicht-musikalische Abenteuer würden Sie gerne erleben?

Zum Mond fliegen natürlich!

8. Wie sähe Ihr ideales Publikum aus?

Die Magie eines Konzertsaals beginnt mit der einzigartigen Energie, die entsteht, wenn viele Menschen im selben Raum gemeinsam die gleiche Musik hören. Es gibt nicht so etwas wie ein “ideales Publikum”, aber manchmal habe ich definitiv das Gefühl, dass eine besonders intensive Energie in der Halle herrscht. Es ist eine Kombination von vielen Dingen – das ist das Schöne an diesem Beruf – wenn die Magie im Saal erzeugt wird, kannst du es nicht wirklich beschreiben, aber du fühlst es definitiv.

9. Welches Musikstück raubt Ihnen den Atem?

Bach, Mess in B-Moll BWV 232 

10. Welcher Komponist bzw. welches Werk wird Ihrer Meinung nach heutzutage überschätzt bzw. unterschätzt?

Unterschätzt: Johann Nepomuk Hummel (1778–1837). Ich habe ihn schon zweimal unterschätzt, bis ich den historischen Kontext seiner Arbeit studierte und tiefer in sein Verständnis von Musik eingetaucht bin. Sein Mandolinenkonzert ist inzwischen eines meiner liebsten Aufführungsstücke, nachdem ich es einige Jahre vermieden habe.

Überschätzt: Es ist manchmal schwer, Stücke zu genießen, die wir uns inzwischen überhört haben. “Eine kleine Nachtmusik” von Mozart ist wohl eines dieser Stücke. Ich kann nicht sagen, dass es ein schlechtes Werk wäre – alles von Mozart ist einfach brillant, jedoch gibt es einige andere Werke von ihm, die bessere Kompositionen sind.

11. Gibt es eine Aussage über Musik, die Sie nie wieder hören möchten?

Jede Variation von “Ich mache Musik, um mich auszudrücken”.

12. Wie lautet Ihr musikalisches Credo?

Meine Rolle als Interpret ist es, Menschen mit Musik zu versorgen. Die Leute kommen zu einem Konzert, um Kunst zu erleben und ich bin dort, mit all meinen Fähigkeiten, Erfahrungen und Inspiration, um diese Erfahrung für sie zu generieren. Es ist so eine schöne und zarte Kunst und ich enthülle noch immer ihre Geheimnisse.

13. Welches Buch liegt z.Zt. auf Ihrem Nachttisch?

“Sapians” von Yuval Noah Harrari. Obwohl es offiziell als Geschichtsbuch kategorisiert ist, legt es einen so frischen und aufschlussreichen Blick auf die Geschichte der Menschheit, dass es die Phantasie anregt und zu tiefen philosophischen Gedanken führt. Definitiv eine Empfehlung!

14. Welches der vier Temperamente – sanguinisch, melancholisch, cholerisch, phlegmatisch – entspricht Ihrem Wesen am ehesten?

Auf jeden Fall sanguinisch.

 

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2. Juni 2017

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